150. Geburtstag von Henry Royce


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Sir Henry Royce, der zusammen mit Charles Stewart Rolls im Jahr 1906 die legendäre englische Automobilmarke Rolls-Royce gründete, wäre am 27. März 2013 150 Jahre alt geworden. Seit 2000 ist Rolls-Royce ein Teil des BMW-Konzerns, der Henry Royce und „seinen“ Autos im hauseigenen Museum in München bis zum 21. März 2014 eine Ausstellung widmet.

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Sir Frederick Henry Royce kam als fünftes Kind am 27. März 1863 im englischen Alwalton zur Welt. Vater James Royce hatte von der anglikanischen Kirche eine Mühle gepachtet. 1867 trennte sich die Familie. James ging mit seinen beiden jüngsten Söhnen, darunter auch der vierjährige Henry, nach London, wo er fünf Jahre später an der Hodgkin-Krankheit starb. Daraufhin musste der elfjährige Henry als Zeitungsjunge und Telegrafenbote arbeiten. Mit 14 Jahren begann er eine Ausbildung in den Lokomotivwerken der Great Northern Railway. Später wechselte er zu einer Werkzeugmaschinenfirma in Leeds, danach zur Electric Lighting and Power Generation Company in London; 1844 wird er durch Konkurs arbeitslos.

Mit dem Elektroingenieur Ernest Claremont gründete er in Manchester einen Elektrobetrieb, der Türklingeln, Dynamos und Elektromotoren baute. Der Durchbruch dieser Firma gelang, als Elektromotoren statt Dampfmaschinen als Antrieb für Kräne verwendet wurden. Als 1894 die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, die Brückenkräne baute, war Royce schon sehr krank.

Deshalb empfahl ihm sein Arzt regelmäßige Ausfahrten an der frischen Luft. Hierzu schaffte er sich ein Quadricycle – eine Mischung aus Auto und Motorrad – von De-Dion-Bouton an. Sein erstes Auto war ein 10 PS starkes Zweizylindermodell der Firma Decauville. Es war fehlerhaft und Royce entschloss sich, ein eigenes Auto zu bauen, das als Royce bekannt wurde. Es wurden drei Exemplare gebaut, von denen keines erhalten ist. Charles Stewart Rolls sah eines davon und schloss sich mit Henry Royce zusammen, um am 15. März 1906 Rolls-Royce zu gründen.

Bereits im November wurde auf der Olympia Motor Show in London mit dem später als „Silver Ghost“ bezeichneten Rolls-Royce das erste Modell dieser gemeinsamen Firma vorgestellt. Zwischen 1906 bis 1928 wurden davon 6.173 Stück zum Preis von 305 englischen Pfund verkauft. Das luxuriöse Fahrzeug verschaffte dem Unternehmen den Ruf, das beste Automobil der Welt zu bauen. Am 10. Juni 1910 überquerte Charles Rolls mit seinem Flugzeug als erster Mensch in einem Nonstop-Hin-und-Rückflug den Ärmelkanal. Wenige Wochen später, am 12. Juli 1910, starb er im Alter von 32 Jahren als erster Brite bei einem Flugunfall. Sein Partner Henry Royce ist angeblich – auch als Konstrukteur von Flugmotoren – niemals selbst geflogen.

Seit 1911 trug der Silver Ghost als Kühlerfigur den legendären „Spirit of Ecstasy“, eine geflügelte Frauengestalt. Mitte der 1920er-Jahre waren die Automobile von Rolls-Royce bereits ein Mythos.

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Im November 1931 kaufte Rolls-Royce für 125.175 englische Pfund den Konkurrenten Bentley, der im Juli des gleichen Jahres Konkurs angemeldet hatte. Die Marke Bentley war als Hersteller teurer Sportwagen bekannt geworden. Rolls-Royce pflegte diesen Ruf, indem sportlichere Modelle als Bentley, die großen Phantom-Limousinen nur als Rolls-Royce und die meisten Modelle sowohl als Rolls-Royce als auch als Bentley angeboten wurden, wobei sich diese doppelten Modelle im Wesentlichen nur durch Kühlergrill, Kühlerfigur und die Markenschriftzüge unterschieden.

1946 wurde die Automobilproduktion nach Crewe verlegt. Im selben Jahr wurde mit dem Silver Wraith die erste Neuentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg präsentiert. Hier schließt sich der Kreis: Das neueste Modell „Wraith“, auf dem Internationalen Automobilsalon in Genf 2013 präsentiert und später eindrucksvoll bei „Harrods“ in Szene gesetzt, soll die Geschichte des Hauses fortschreiben.

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