3… 2… 1… die Karre ist meins


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Von der getragenen Jeans bis zum Düsenjet, der Erwerb aller möglichen Güter kann so einfach sein. Glaubt man zumindest den Versprechungen des Internet-Anbieters eBay. Die Erfolgsgeschichte des weltweiten «Netz-Feilschens» begann in Deutschland vor zehn Jahren und die Hitparade der Kuriositäten kennt keine Grenzen. Ob das sprichwörtliche «letzte Hemd» bei eBay schon über die Ladentheke ging, weiß niemand, aber gerade im Bereich Automobil gab es nicht nur Schnäppchen, sondern auch richtige «Exoten», die den Besitzer wechselten. Wir sind eingetaucht in das automobile Angebots-Gestrüpp der ersten zehn deutschen eBay-Jahre.

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Für den Beginn von eBays Erfolgsgeschichte in Deutschland waren drei Brüder, die zuvor in den Staaten gejobbt hatten, verantwortlich. Marc, Oliver und Alexander Samwer gründeten Anfang 1999 in Berlin gemeinsam mit Freunden die Auktionsplattform Alando.de nach dem Vorbild der US-Site ebay.com. Das Geschäftsmodell, Unbekannte zum Kaufen und Verkaufen online zusammenzuführen, funktionierte auf Anhieb, sodass eBay einige Monate später bei Alando einstieg. Die Firmengründer sollen angeblich 40 Millionen Dollar «eingesackt» haben.

Sieben der ze  hn häufigsten Suchbegriffe bei ebay.de beziehen sich auf den Bereich rund um das Automobil.

Alle zehn Minuten wird statistisch gesehen auf ebay.de ein Auto verkauft. Das sind in erster Linie «Brot-und-Butter-Autos» für den Alltag. Viele spektakuläre Fahrzeuge
gerieten aufgrund ihrer Vorbesitzer in die Schlagzeilen. An erster Stelle dürfte der «Göttliche Golf» stehen, den der jetzige Papst Benedikt XVI. als Josef Kardinal Ratzinger fuhr. Der Golf IV wurde 2005, kurz nach seiner Wahl zum Pontifex, unter «Papst-Golf, graumetallic, 85 kW, 30.000 km» vom 21-jährigen Benjamin Halbe aus dem sauerländischen Olpe angeboten. Der junge Mann war der unmittelbar folgende Besitzer des Ratzinger-Autos. Mehr als 900.000 Internet-Nutzer klickten das Angebot an, über «die Theke» ging es schließlich für 188.938,88 Euro.

Mit Sicherheit der teuerste «Vierer Golf» aller Zeiten.

Dafür habe sich das Auto «himmlisch» gefahren, wie der junge Siegener erklärte. Er hatte 10.000 Euro für das Fahrzeug eines «ganz normalen Kardinals» bezahlt.

Die Liste der Auto-Kuriositäten von eBay ist jedoch auch durchaus weniger himmlischer, aber dennoch auffälliger Natur. So bot Fernsehmoderator Kai Pflaume den letzten Trabi aus alten DDR-Beständen feil. Es war ein Trabant 1.1 der 444er-Serie mit gefahrenen 3.000 Kilometern. Für die Aktion «Ein Herz für Kinder» sprangen damals 45.200 Euro heraus. Eine der kuriosesten Auto-Auktionen bei dem Internet-Versteigerer war ein «gepresster» Opel Corsa. Im Juni vergangenen Jahres wurde ein 60 x 60 x 20 Zentimeter großes Paket angeboten, das als Platte in einen Couchtisch integriert war. Das Päckchen war von einer Presse mit 10.000 Tonnen Druck zusammengestampft worden. Das Schloss der Motorhaube mit der Plakette der Fahrzeugdaten und der Fahrgestellnummer des Uralt-Corsas waren noch zu sehen. Haben wollte den «Press-Corsa» dennoch niemand. Anders erging es einem verlängerten VW Jetta, den ein Bastler in 2.400 Stunden Eigenarbeit zur Stretch-Limousine umfunktioniert hatte. Für 2.519 Euro wechselte der künstlich in die Länge gezogene VW den Besitzer.

Wer selbst einmal einen prominenten Vorbesitzer beerben will (es muss ja nicht unbedingt gleich der Papst sein), dem sei an dieser Stelle die Aktion «Cars of the Stars» bei eBay empfohlen. Mit etwas Glück findet man dort das erste Formel-1-Weltmeister-Auto von Michael Schumacher oder das erste Bobbycar von Prinz Charles. Das wäre dann vermutlich eine Rolls-Royce-Replik und würde alleine schon aus diesem Grund den finanziellen Rahmen des Üblichen sprengen.

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