Auto-Recycling: Sauber zerlegt


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Rohstoffe werden weltweit immer knapper. Ein immenses „Ersatzteillager“ verbirgt sich hinter dem Autorecycling. Also der Entsorgung von Kraftfahrzeugen und deren Rohstoffrückgewinnung. Mittlerweile fließt in den meisten Ländern der Welt ein großer Teil der Metalle wieder in den Kreislauf.

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Trockenlegungsstation

Die Stiftung Auto Recycling der Schweiz hat sich der Förderung der umweltgerechten Entsorgung von Motorfahrzeugen, insbesondere der nichtmetallischen Abfälle aus Altfahrzeugen, verschrieben. „Grundsätzlich verläuft die Autoentsorgung gleich wie in Deutschland“, sagt Geschäftsführer Daniel Christen. „Die erste Station ist die Autoverwertung. Wir haben etwa 70 Betriebe, wovon 21 in einem Verband zusammengeschlossen sind.

Der Autoverwerter nimmt die Trockenlegung vor, demontiert Katalysator, Reifen und Batterien. Die Scheiben bleiben meistens drin. Bei Unfallfahrzeugen werden zudem Ersatzteile gewonnen.“ Damit finde die Wertschöpfung statt. Altfahrzeuge werden kostenlos angenommen, Unfallfahrzeuge müssen meistens über Auktionsplattformen der Versicherungen ersteigert werden.

Die zweite Behandlungsstation ist das Schredderwerk. Davon gibt es in der Schweiz sieben. Neben anderen Metallabfällen werden jährlich rund 100.000 Altfahrzeuge geschreddert (2013: 107.282). 70 bis 75 Prozent sind Metalle, die wieder in den Stoffkreislauf gelangen. 20 bis 25 Prozent fällt als Schredderleichtfraktion (SLF) an. SLF ist Sonderabfall. In der Eidgenossenschaft existiert seit 2000 ein absolutes Deponieverbot für brennbare Abfälle (darunter fällt SLF).

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Auf gepresste Fahrzeuge wartet das Schreddern

Daher ist die Verwertung in Müllverbrennungsanlagen (MVA) zu bevorzugen. Dabei wird Elektrizität und teilweise Fernwärme produziert. Ein großes Kapitel ist die Wertstoffrückgewinnung aus den MVA-Rückständen. In diesem Segment ist die Stiftung Auto Recycling Schweiz am Zentrum für nachhaltige Abfall- und Ressourcennutzung (ZAR) beteiligt. Aus MVA-Schlacken lassen sich sieben bis zehn Prozent Eisen und zwei bis drei Prozent NE-Metalle ausschleusen. Das reduziert das Deponievolumen und verbessert die Schlackenqualität.

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Schwimmsinkanlage: Hier erfolgt die Trennung von NE-Metallen.

Die Schlacke muss in der Schweiz zwingend deponiert werden, sie darf nicht im Straßenbau verwendet werden. Das hat den Vorteil, dass die Schlacke auch viel später aufbereitet werden kann. Deponien sind Rohstofflager. Aus der Filterasche werden teilweise die flüchtigen Schwermetalle herausgeholt, beispielsweise Zink.

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Der Schrott kann nun ins Stahlwerk transportiert werden.

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