Der Tüftler von Thierbach


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Wo alle Straßen enden, Bauernhöfe und die Kirche mit dem Schulhaus den Flecken Thierbach markieren, dort ist die Heimat von Conrad Gruber, dem Spezialisten für Motorentechnik.

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160 Einwohner zählt das Dorf und doppelt so viele Kühe. Statt des rotweißen Fleckviehs stehen in einem der Ställe edle Fahrzeuge. Bentley, Ferrari, Lamborghini und Maserati sind in der abgeschotteten Tunerwerkstatt des Maschinenbau- und Fahrzeugtechnikmeisters zu finden.

Protzige Heckspoiler und prollige Karosserieschürzen – kein Thema für den 51 Jahre alten Tüftler. Sein Gebiet sei vorrangig die Motoren-optimierung. Schnelles solle noch schneller werden, starke PS-Leistung noch stärker werden. „Ich schau mir die Motoren an und krieche richtig hinein, in die Feinmechanik und die Elektronik“, so Gruber.

Kunden aus aller Welt bringen ihre Fahrzeuge in das Tiroler Bergnest. Aus den Arabischen Emiraten, Amerika, Italien, Russland, Deutschland, Österreich und sogar Australien kommen die Gefährten, oft nicht auf eigener Achse sondern im geschlossenen Transporter. „Zu Beginn fragen die Kunden: Was kann man machen, um mein Fahrzeug individuell zu machen, eben einzigartig“, erläutert Gruber.

Namen der Kunden? Diskretion ist Ehrensache. Topmanager und an Technik begeisterte Begüterte seien darunter, und – ach ja, ein Name hat sich herumgesprochen: Hollywoodstar Sylvester Stallone steht ebenfalls auf Grubers exklusiver Kundenliste.

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Bis zu einem halben Jahr und länger verbleiben die kostbaren Fahrzeuge in der Albrex Hochleistungsmotoren-Technologiewerkstätte. Gruber verfeinert die hochwertigen Rohteile von Zulieferern in Handarbeit, nichts kommt hier von der Stange: Kompressoren, Turbolader, Kurbel- und Nockenwellen sowie Ventile.

Kosten? Darüber spricht man nicht, denn Geld spielt für die Besitzer solcher Edelkarossen keine Rolle. Es steckten halt auch viele Arbeitsstunden dahinter, bis etwa bei einem Lamborghini Diablo mit 492 kW (590 PS) ein Einzelstück mit 625 KW (850 PS) werde, erklärt der Technikfreak mit der sanften Stimme. Dazu zählten zahlreiche Probeläufe auf dem eigenen Prüfstand und Tests der Komponenten. Von knapp 400 auf über 1.000 PS, das war Grubers bislang größte Leistungssteigerung.

Begonnen hatte es für Gruber bereits in der Schulzeit – als Bastler. Mit zarten zehn Jahren steuerte er den ersten Wagen, einen NSU, natürlich frisiert. In den 1980er-Jahren arbeitete er in Wörgl beim Ex-Rennfahrer und Motorentechniker Franz Albert, später auch für den Münchner Edeltuner Koenig Specials, bis er 1996 sein eigenes Unternehmen auf dem elterlichen Bergbauernhof gründete.

Nicht nur mehr Leistung, sondern auch mehr Luxus bringt Gruber in die ohnehin schon edlen Karossen: Zusammen mit Fahrzeuglackspezialist Karl Seelos entwickelte er Crystal Skin. Der Lack mit Swarovski-Kristallen schimmert im Sonnenlicht wie der Schnee auf den Thierbacher Bergen.

Und es geht noch edler. Auf besonderen Wunsch eines Kunden verfeinerte er dessen Lamborghini – mit Diamanten auf der Mittelkonsole. Echten selbstverständlich, was sonst?

Tuner Conrad Gruber: Leistung und Luxus für Edelkarossen
www.wildschoenau.com

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