Die Mülltonnen-WM im Hunsrück


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Autorennen auf der Rundstrecke, auf abgesperrten Wertungsprüfungen, auf Eis, in Sanddünen. Alles machbar, „business as usual“. Auch auf zwei Rädern? Das gleiche Procedere. Motorradrennen sind spektakulär, in jeder Hinsicht.

tonnenrennenUnd dann, gibt es darüber hinaus noch etwas. Viel skurriler, ja eigentlich viel verrückter kann diese ganze Geschichte eigentlich gar nicht sein. In der kleinen Hunsrückstadt Hermeskeil am westlichen Rand der Republik fand im Sommer dieses Jahres die „Mülltonnen-WM“ statt! Und das nicht zum ersten Mal.

Wie „bekloppt“ muss man eigentlich sein? Sich für 300 Meter auf einer steilen, abgesperrten Strecke bäuchlings auf eine leere Mülltonne zu werfen. Ausgestattet mit Helm, Knie- und Ellbogenschonern vor ein paar Tausend johlender Zuschauer den Berg hinunterzurasen, sich um Kurven winden, mit dem Deckel der „ungetunten“ Mülltonne zu lenken. Um sich entweder ein paar Schürfwunden, blaue Flecken oder auch im besten Falle den inoffiziellen Titel des Mülltonnen-Weltmeisters abzuholen. Drei Fahrer starten zeitgleich, duellieren sich auf der abschüssigen Piste. Für Gaudi ist gesorgt!

Seit gut einem Jahrzehnt richtet ein Verein namens „Yes Angels“ – woher der Name wohl kommen mag? – dieses Rennen aus. Mittlerweile hat dieses Spektakel, dem der Veranstalter mangels konkurrierender Wettbewerbe den inoffiziellen Titel „Mülltonnen-Weltmeisterschaft“ verliehen hat, längst Kreise gezogen. Auf dem ganzen Globus. In diesem Jahr waren „erfahrene Mülltonnen-Piloten“ aus sechs Nationen am Start. Einer sogar aus Australien.

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Den Vogel schoss aber ein japanischer Fernsehstar ab, der eigens für dieses „Championat“ in das in Japan nicht ganz so bekannte Städtchen gereist ist, um dort eine eigene TV-Produktion aufzuzeichnen. Zu Hause gilt Hasebe Miyagawa als eine Art „japanischer Stefan Raab“. Er hat dort eine eigene Show mit über 20 Millionen Zuschauern pro Sendung. Weltweit hat der Movie-Star aus dem fernen Osten mittlerweile an 50 verrückten Rennen dieser Art teilgenommen. Sein Ziel in Hermeskeil war klar definiert: gewinnen. Das Ergebnis: Er ist angekommen. Unverletzt. Mehr aber auch nicht. Auch hierzulande war das Medien-
Echo groß. Der ZDF-Fernsehgarten übertrug live. Auch der Privatsender „Pro sieben“ war mit einem eigenen Team vor Ort.

Die Teilnehmer/innen – ja, auch Frauen waren darunter – erreichten Geschwindigkeiten von mehr als 50 Km/h. Gewonnen hat bei den Herren übrigens ein Saarländer, bei den Damen eine Österreicherin. Hauptpreis für die neuen „Weltmeister“ war ein Fallschirmsprung, angekoppelt an einen Profi. Aber ohne Mülltonne!

 

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