Eine kleine Serie für die große Welt


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Der Motorsport hat viele Facetten. Erfolgreiche und eher niederschmetternde. Unvorhersehbare und solche, die «wie am Schnürchen» liefen. Kris Nissen hat sie alle erlebt wie kaum ein anderer. Der Däne ist heute als Motorsportdirektor für alle Aktivitäten von Volkswagen auf diesem Gebiet verantwortlich. Er hat die Sonnenseite der Szene (Rekordsieger beim 24-h-Rennen in Le Mans, Deutscher Formel-3-Meister, Formel 1 mit Zakspeed) ebenso erlebt wie die dunklen Seiten.

24_X_Formel_3 EuroserieIm japanischen Fuji überlebte er in den 80ern in einem Gruppe-C-Porsche einen fürchterlichen Feuerunfall wie durch ein Wunder. Gezeichnet davon ist er bis heute. Die Absage der «Rallye Dakar» in diesem Jahr wegen der massiven terroristischen Bedrohung musste der akribische Arbeiter und Perfektionist Nissen ebenso verkraften wie sie auch im Namen seines Arbeitgebers gut heißen.
Seit Herbst vergangenen Jahres hat der Däne und mit ihm Volkswagen Motorsport, ein neues «Lieblingskind», das Europas größtem Autobauer nicht nur einstige Erfolge zurückbringen, sondern ihm auch den Boden auf Märkten sichern soll, die in Zukunft glänzende Geschäfte versprechen. Im fernen Osten nämlich. Perspektivisch arbeitet VW Motorsport deshalb nach seinem Debüt als Motorenhersteller im September 2007 auf eine erfolgreiche Zukunft in der Formel-3-Euroserie hin. «Die Zeit bei Bertram Schäfer hat mich geprägt für meine ganze weitere Laufbahn. Sie war der Anfang meiner großen Karriere», erinnerte der «Wikinger», als die Wolfsburger im Herbst vergangenen Jahres ihren Wiedereinstieg mit «großem Bahnhof» verkündeten, an seine eigene erfolgreiche Formel-3-Zeit. Wobei sie zu erkennen gaben, welche strategischen Gedankenspiele hinter dieser Konzernentscheidung stecken. Mit der Verpflichtung des chinesischen Piloten Cong Fu Cheng hat VW sicher gestellt, dass nicht nur die Rennserie, sondern auch die Motoren von Volkswagen und deren Zuverlässigkeit ein Thema mit hoher Relevanz auf einem der größten Märkte der Zukunft sein werden.

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Der 23-Jährige Cong fu Cheng.

Doch die Ambitionen der «Wölfe» in der Formel-3-Euroserie sind denen eines «Global player» angemessen. Insgesamt acht Fahrer aus sechs Nationen starten mit dem dafür neu entwickelten Motor. Das Aggregat basiert auf dem 150 PS starken Vierzylinder 2.0 FSI und leistet in der Rennserie reglementkonform rund 210 PS. Der 23-Jährige Cong Fu Cheng stammt aus Peking und lebt in England. Er nahm zuvor in der Britischen Formel-3-Meisterschaft teil und vertritt zurzeit die Farben Chinas in der A1GP-Rennserie, in der er bereits ein Podiumsergebnis erzielte.

Die Deutschen Maximilian Götz (Uffenheim) und Jens Klingmann (Leimen) sowie Cong Fu Cheng und Martin Plowman (Großbritannien) starten für das italienische Team RC Motorsport. Für die französische Equipe von Signature treten die Red-Bull-Junioren Stefano Coletti (Monaco) und Jean Karl Vernay (Frankreich) sowie Franck Mailleux (Frankreich) und Eduardo Mortara (Italien) an.
Saisonauftakt ist am 12. und 13. April 2008 im Rahmen der DTM in Hockenheim. Die Rennserie umfasst insgesamt 20 Rennen an zehn Wochenenden in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Niederlande und Spanien.

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