Karl Geiger oder: Die Liebe zu starken Motoren


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Der vitale Mittfünfziger bekommt glänzende Augen, als unser Gespräch auf das Thema "Motor-Tuning" wechselt. Bekannt ist er als Importeur US-amerikanischer Fahrzeuge der Marken und Modelle Cadillac, Chevrolet, Corvette, Dodge und Ford. Und mindestens 8 Zylinder müssen drin stecken. Heißt: satte Leistung, viel Drehmoment schon an der Basis. Doch hat sich Karl Geiger der Mehr-Leistung verschrieben.

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Nein, keine Abgas-Turbos, sondern mechanische Kompressoren, die ohne Ansprechverzögerung gleich vollen Boost generieren. Vor zwei Jahren zog seine Firma „Geiger Cars“ um nach München Bogenhausen, der Platz reichte nicht mehr, kein Wunder bei verkauften etwa 800 Neufahrzeugen per anno. Dazu die Sondermodelle, die bei Geigers nach allen Regeln der klassischen Kunst getunt werden: erst das Fahrwerk, dann der Motor dazu.

Kundendienst wird ganz groß geschrieben, Individualität ebenso. Geiger ist Boss und Kollege, er entwickelt und schraubt auch selbst noch, kümmert sich um alles und jeden. Neueste Errungenschaft: ein Rollenprüfstand für Allradfahrzeuge, der bis 1.600 PS ausgelegt und eine Viertelmillion Euro kostbar ist. Tuning nicht nur für Neufahrzeuge, deren Kraft je nach Modell um 200–600 PS angehoben wird. Auch Youngtimer, wie eine Chevrolet Corvette C2, werden einer Leistungskur unterzogen: in der Sonderabteilung wird das Einzelstück auf 1.000(!) PS hoch gefüttert. Die Spezialisten kümmern sich um Sonderaufgaben. Dazu gehören Vergleichstests von Fachmagazinen und auch der sogenannte „Tuner Grand Prix“. Hier will Geiger nicht nur punkten, sondern auch gewinnen, was ihm bislang auch stets blendend gelungen ist. Geigers Kreationen räumen ab: Preise und Pokale zuhauf.

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Ein radikales Einzelstück: der Pickup „The Beast“, hinter dem die technische Bezeichnung FORD F150 SVT Raptor steht. 572 PS befeuern das Monster, das so hoch gelegt wurde, dass flache Sportwagen unten durchfahren können. Auch eine Dodge Viper mit V10-Motor steht im Verkaufsraum, wartet noch auf höhere Aufgaben.

„Ist das auch im Geiste der Zeit?“ darf gefragt werden, da diese „Leistungstiere“ja auch gehobene Ansprüche an das Verbrauchsverhalten stellen. „Die Anzahl ist im Vergleich zu Millionen unzeitgemäß durstiger Alltagsautos so klein, dass dieser Faktor zu vernachlässigen ist“, meint Karl Geiger und meint ergänzend „Unser Tuning ist die faszinierendste Art, Benzin zu verbrennen“. Dabei lässt er aus, welchen Sound 8- und 10-Zylindermotoren erklingen lassen, er ist sich aber auch da ganz sicher, dass dies seine Kunden genau wissen und schätzen …

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