KÜS informiert: Richtig Platz nehmen auf dem Rücksitz


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IMG_9406 KopieFalsch gedacht:

Nach einer Umfrage der Unfallforschung der Versicherer fühlen sich Passagiere auf dem Autorücksitz besonders sicher. Die Folge: Noch immer schnallen sich Fondinsassen viel zu wenig an. Vor allem bei kurzen Taxifahrten wird der Lebensretter Gurt häufig weggelassen. Das würde kein Mensch tun, wenn er wüsste, dass jedes Jahr bei Autounfällen etwa 130 Rücksitzinsassen sterben und 2.800 schwer verletzt werden. Bei vergleichbaren Untersuchungen der Unfallforscher fiel auf, dass die Verletzungen auf Rücksitzen zu 70 Prozent genauso schwer und zu rund 20 Prozent sogar noch schwerer waren als auf den Vordersitzen.

Neben schlimmen Verletzungen für die nicht angeschnallte Person, gibt es noch weitere dramatische Folgen: Durch die Wucht der Aufprallgeschwindigkeit mutiert ein 70 Kilo-Mensch auf der Rückbank plötzlich zum zwei Tonnen schweren Geschoss, das die Sitzlehne des Vordersitzes so weit nach vorne quetscht, dass auch noch der davor platzierte Insasse ebenfalls schwer verletzt wird.

Wie kommt es zu den vielen Gurtmuffeln auf der Hinterbank?

Der Grund liegt an der billigen Gurt-Technik. Denn, während vorne Gurtstraffer, Gurtkraftbegrenzer, Gurtpiepser und Gurthöhenverstellung Einzug gehalten haben, sehen die Fonds unserer aktuellen Mittelklasseautos immer noch aus wie bei einem 1989er-Fiat-Tipo. Den hinzugekommenen Seiten-Airbag einmal ausgenommen.

Ohne Gurthöhenverstellung drückt der Gurt auf langen Fahrten am Hals der Insassen. Die Rückbänkler drehen sich deshalb aus dem Gurt he-raus. Kleine Schießscharten Fenster erschweren den Blick nach draußen. Wer etwas sehen oder sich mit dem Fahrer unterhalten möchte, beugt sich nach vorne. Beides ist im Crashfall lebensgefährlich.

Dabei könnten die Verletzungszahlen der Fondpassagiere deutlich reduziert werden. Mit einer hinteren Gurthöhenverstellung würde sich die Bequemlichkeit auf Langstrecken erhöhen. Die hinteren Insassen müssten den Gurtverlauf nicht mehr verändern.

Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer würden das Verletzungsrisiko bei einem Aufprall deutlich reduzieren. Im Ideallfall sogar mit einem Fondairbag.

Bislang gibt es die Sitzbelegungserkennung mit Gurtpiepser häufig oft nur für die vorderen Sitze. Bei einem Gurt-Warnton hinten würde sich automatisch auch die Zahl der angeschnallten Fondinsassen deutlich erhöhen.

Nur gegen die Trickser, die den Gurt hinter dem Rücken lang führen und dann im Schloss einrasten lassen, könnte die Fond-Technik auch in Zukunft nichts ausrichten. Aber Unverbesserliche gibt es ja auch vorne.

KÜS-Tipps für Fondpassagiere:

  • Immer hinten anschnallen. Auch auf kurzen Fahrten und im Taxi.
  • Stets aufrecht sitzen.
  • Auch auf längeren Etappen. Nicht aus dem Gurt herausdrehen. Sollte der Gurt am Hals kratzen, lieber eine Pause mehr machen und aussteigen.
  • Sofern kein Gurtpiepser für das Fond vorhanden ist, sollte der Fahrer bei den Fondpassagieren            nachfragen und kontrollieren, ob sich auch angegurtet wurde.

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