Minimalverbrauch? Neuer Honda Civic im Test


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Im Jahr 2012 wird der Honda Civic nicht nur 40 Jahre alt, er bekommt auch eine komplette Rundum-Überarbeitung. Generation Neun soll aber kein Revolutionär werden, sondern lediglich alles ein bisschen besser können als seine Vorgänger: Mehr Fahrstabilität durch dickere steifere Verbundlenkerachse, mehr Komfort durch hydraulische Lager. Die Rundumsicht wurde deutlich verbessert – ein häufiger Kritikpunkt beim Vorgängermodell – und der Kofferraum wuchs noch einmal von respektablen 456 Litern (8. Generation) auf sensationelle 477 Liter. Ein VW Golf VI kommt auf vergleichsweise lächerliche 350 Liter. Die wichtigste Neuerung für Sparfüchse ist der neue Honda Civic mit 2,2-Liter-i-DTEC-Dieselmotor, der trotz 10 PS mehr Leistung 20% effizienter arbeiten soll. KÜS Magazin stellt die wichtigsten Spartricks im Überblick vor.

Civic fahrend

Erstens: Der Dieselmotor verfügt über eine Start-Stopp-Automatik. Diese Maßnahme allein soll 5 Gramm CO2-Emissionen je 100 Kilometer einsparen. Nachteil: Der Diesel kann im Gegensatz zum sportlichen Honda CRZ Hybrid Coupé nicht mit abgeschaltetem Motor unter Tempo 30 an die Kreuzung heranrollen. Start-Stopp funktioniert beim neuen Civic nur, wenn alle vier Reifen still stehen.

Zweitens: Der Ölkreislauf des Diesel wurde optimiert. Weniger innere Reibung bei der Schmierung heißt weniger Verbrauch.

Drittens: Der ECO Assist, ein kleines Lernprogramm, das bislang den Hybridmodellen vorbehalten war, hilft jetzt auch dem Dieselfahrer beim Sprit sparen. Wer den rechten Fuß erbarmungslos nach unten quetscht, wird von einem roten Cockpit ermahnt. Wer nur zart das Gaspedal strei­­chelt, wird mit grüner Cockpitbeleuchtung und einem Blümchen im Tacho belohnt. Sparerziehung für die Nintendo-Generation. Die heißt übrigens Digital-Natives und bezeichnet Menschen, die mit Computern aufgewachsen sind, und denen ein digitaler Blumenstrauß genauso recht ist wie ein echter.

Letzter Knausertrick ist die Aerodynamik: Dadurch, dass Honda aus der Formel 1 ausgestiegen ist, gibt es in Tokio jede Menge Windforscher, die sich an Civic Nummer neun austoben durften. Ergebnis: Ein senkrecht stehender Heckwischer und zwei Aerodynamik-Finnen an der Heckpartie, die den Luftwiderstandsbeiwert beim Diesel um 12,6% auf Cw 0,27 senken. Exklusiv durfte KÜS Magazin den 2012er Honda Civic über die Autobahnen und Landstraßen rund um Malaga treiben. Satte 150 PS und 350 Nm Drehmoment beschleunigen den neuen Civic fast schon sportlich nach vorne. Leichter geworden ist er nicht: Das eingesparte Gewicht wurde in Dämmschutz angelegt. Mit entsprechendem Ergebnis: Hondas Traumvolumenmodell, das exakt nach Kundenwünschen entwickelt wurde, läuft leise wie ein Oberklasseauto, nur die Traumverbräuche lassen sich nicht realisieren.

Honda gibt einen Drittelmix von nur 4,2 Litern Diesel an. Gleich, wie wir uns auch bemüht haben, wir kamen einfach nicht unter einen Minimalwert von 4,8 Litern, im Schnitt waren es sogar 6,3. Das konnte der Vorgänger eigentlich auch schon. Aber eins lässt die Sparfüchse unter uns dann doch aufatmen: Schon Ende 2012 kommt der neue Civic mit einem extra kleinen Diesel. Man munkelt, mit 1,5 Litern Hubraum und vielleicht sogar nur drei Zylindern. Damit wäre beim Verbrauch dann sicher eine drei vor dem Komma möglich.

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