Moderne Technik entlastet den Fahrer


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Prototypen beflügeln die Phantasie. Entsprechende Fahrzeuge sind täglich unter uns. Die Versuchsingenieure stülpen alte Karossen über die neue Technik und spulen tausende Kilometer im öffentlichen Verkehr ab, komplett inkognito.

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So auch bei einer Mercedes-Erprobungsfahrt: Drei Limousinen auf Basis der S- und E-Klasse rollten auf einer geschichtsträchtigen Strecke von Mannheim nach Heilbronn. Es ist die Route von Berta Benz, die vor 125 Jahren rund 100 Kilometer lang die Praxistauglichkeit des Patent-Motorwagens bewies und die Ära der Massenmotorisierung einleitete. Heute steht die Steuerung im Mittelpunkt. Mercedes bewies, dass autonomes Fahren funktionieren kann, unter realen Bedingungen im echten Verkehr mit Ampeln, Kreisverkehren, Fußgängern, Radfahrern und Straßenbahnen.

Die drei Fahrzeuge steuerten völlig selbstständig über die Route. Die Fahrer waren nur noch Statisten. Entspannt waren sie trotzdem nicht. Dafür war die Erfahrung viel zu ungewöhnlich. Außerdem konnte jederzeit der Notfall eintreten, der dann doch einen schnellen menschlichen Eingriff nötig gemacht hätte. Das passierte aber nicht.

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Das Besondere an dieser Aktion mit dem schönen Namen „S 500 Intelligent Drive“: Es kam nur seriennahe Technik zum Einsatz, die allerdings weiterentwickelt und clever vernetzt wurde. Autonomes Fahren macht die Arbeit am Steuer sicherer. Die neuesten Sicherheitstechnologien wie die adaptive Geschwindigkeitsregelung oder der Spurassistent sind auch für die Lkw-Hersteller nicht das Ende der Fahnenstange. So treiben die Ingenieure von Scania die Entwicklung voran. Dr. Harald Ludanek, Vize-Präsident Forschung: „Die Assistenzsysteme der nächsten Generation könnten den Fahrer künftig in Verkehrssituationen wie Spurwechsel, Staus und Kolonnenfahrten unterstützen, indem sie bestimmte Fahraufgaben übernehmen. Der Fahrer kann sich dann auf die wichtigen Systeme und Vorgänge rund um das Fahrzeug konzentrieren.“ Dafür sind Daten aus einer Vielzahl von am Fahrzeug installierten Videokameras, Radar- und Ultraschallsensoren nötig.

Eines der spannendsten und schon im Test umgesetzten Projekte ist die „elektronische Deichsel“, die autonomes Kolonnenfahren ermöglicht. Durch simultanes Beschleunigen und Abbremsen der Karawane lassen sich beispielsweise Sicherheitsabstände verringern und durch den Windschatteneffekt Spriteinsparungen erzielen. Auch das bereits testweise entwickelte automatisierte Fahren im Stau soll den Fahrer von monotonen Aufgaben wie Anfahren und Bremsen entlasten. Das System erkennt sogar Fußgänger, die unverhofft vor dem Lkw aufkreuzen.

Die Automatik funktioniert bis 50 km/h. Dann muss der Fahrer wieder aktiv übernehmen. Wenn er nicht reagiert, startet das System den Notfallmodus – die Warnblinklichter gehen an und das Fahrzeug bremst bis zum Stillstand ab.

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