Neue Ideen brauchen neue Räume


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Fast dreimal so viel Raum wie vorher steht den kreativen Köpfen im kalifornischen Design-Studio künftig zur Verfügung. Vom bisherigen Standort Irvine wird das Studio ins nahe Carlsberg verlegt. Rund 25 Mitarbeiter sollen sich hier der automobilen Formensprache von morgen und gerne auch von übermorgen widmen. Zugleich gehört das neue Studio in Kalifornien zum Verbund der internationalen Advanced Design Studios. Weitere Design-Studios werden in Como, Tokio und Sindelfingen unterhalten. Die deutliche Ausweitung des kalifornischen Design-Studios ist für Mercedes-Designchef Gorden Wagener ein klares Signal für die langfristig weiter wachsende Bedeutung des Design-Aspekts im Automobilbau.

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Autodesign: Am Anfang des Design-Prozesses steht die emotionale Phase. Sie lotet zunächst die rein gestalterischen Aspekte eines Fahrzeugs vollständig aus, Kollege Computer ist ganz selbstverständlich mit eingebunden. Mit moderner Technik können viele verschiedene Entwürfe erstellt, bestehende Entwürfe schnell modifiziert und die rein sachlichen Anforderungen an das potentielle künftige Mitglied der Modellfamilie ebenfalls schnell eingebaut werden. Designarbeit ist Trendforschung. Für Peter Pfeiffer heißt dies, auch gesellschaftliche Trends so weit wie möglich vorauszuahnen und einzubeziehen. Mercedes-Designer Hans-Harald Hanson sieht nicht nur das Karosseriedesign, sondern auch die Gestaltung des Innenraums in engem Zusammenhang mit künftigen Trends. So sprach für das italienische Como als einen der Standorte von Advanced Design Studios unter anderem die Nähe zur Modewelt.

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Während bei der Karosserie in erster Linie das Auge bedient wird, spielen in die Innenraumgestaltung wesentlich auch das Fühlen und der Geruchssinn eine große Rolle – vereinfacht gesagt, müssen hier alle Sinne positiv angesprochen werden. Ein minimales Detail wie ein Schalter oder eine Düse kann die Frage, wie der potentielle Fahrer den Innenraum wahrnimmt, sehr entscheidend beeinflussen. Und auch hier gilt: Mittels moderner Technik können verschiedene Varianten auf Knopfdruck angesehen und befundet werden.

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Was heute noch unmöglich erscheint, kann in wenigen Jahren zum Alltag gehören:

Eine unverzichtbare Maxime für einen Autodesigner, wie sich insbesondere an der permanenten Suche nach neuen Materialien erkennen lässt. Ein gutes Beispiel ist Granit, früher im Auto nicht verwendbar, heute durchaus als hauchdünne Beschichtung für Flächen einzusetzen. Und beim 2007 vorgestellten Forschungsfahrzeug Mercedes-Benz F 700 setzen die Visionäre auf Kork und Alcantara.

Mercedes-Benz auf der Auto China 2008

Last but not least spielt auch die Wiedererkennung eine erhebliche Rolle. Denn bei allem Aufspüren von Trends, bei allem Spiel mit Farben, Formen und Materialien gilt:

Die neuen Modelle sollen immer auch als Vertreter Ihrer Marken erkennbar sein,

auch unabhängig von einem Markenlogo, das sie ohnehin eindeutig identifizierbar macht.

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F 700 2007

«Wir sind zwar alle Künstler, müssen aber zugleich auch ein halber Ingenieur sein», fasst Gorden Wagener die Aufgabe des Autodesigners kurz und knapp zusammen.

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