Stephan Schott – Der Spätberufene


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Dieser Kernsatz zieht sich durch Stephan Schotts Vita wie ein roter Faden. Zumindest die letzten 38 Jahre. Damals war er 20 Jahre jung, besaß einen VW-Bus T2 und reiste damit nach Nah- und Fernost, durchmaß die heutigen Krisengebiete Afghanistan und Pakistan in Sand und grobem Geröll. Strapazen ohne Ende erduldete er nach seinem Lebensmotto. Er schraubte und schob, wenn etwas seinen Geist aufgab, improvisierte und fuhr weiter. Das brachte viel Lebenserfahrung …

Budapest CER 186-1

Zeitsprung:

Inzwischen hatte er studiert: Geographie, Ethnologie und Meteorologie. Mit seinem Geschäftspartner Peter Kühne gründete er 1992 ein Unternehmen für technische Spezialwerkzeuge KS und legte einen erfolgreichen Start hin.

Und irgendwann in absehbarer Zeit wird der Punkt zum «Return» gekommen sein. Jedenfalls schlummerte noch immer der alte, aber hartnäckige Wüstenbazillus aus Fernost und Sahara in ihm. So nahm er 2005 die Chance wahr, in ein semiprofessionelles Wüsten-Rallye-Team einzusteigen, baute einen Pajero Diesel mit 3,2 Litern Hubraum auf. Sein Beifahrer Holm Schmidt hält ihm noch heute die Treue.

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mit dem VW-Bus T2 durch die Sahara

Erfahrungen mit dem starken Rallyegerät mussten mit einigen mittelprächtigen Blessuren bezahlt werden:

Bei der «Central-Europe-Rallye 2008» gingihm irgendwo in Rumänien die Straße aus, mit dem Erfolg einer zweifachen Rolle. Das Auto war routinemäßig schnell wieder auf die Räder gestellt. Weiter ging’s. Danach wurde der «Silberling» in Rot umtapeziert. Die «UAE-Desert-Challenge» in den Vereinigten Arabischen Emiraten hatte es ihm angetan. So machte sich das Privat-Team «KS TOOLS Racing» als «schnelle Ankommer» einen guten Namen in der Szene, hatte die Plätze 16, 18 und 17 in den letzten Jahren im Gesamtklassement belegt. Bei der 2010er Dakar-Rallye in Argentinien/Chile wurde der 26. Platz von 160 Starterteams fast wie ein Sieg gefeiert. Sven Quandt vom X-Raid-Team war auf die Kombination Schott/Schmidt aufmerksam geworden. Erste Testfahrten mit dem neu aufgebauten X3 CC-BMW in Marokko im Sommer 2010. Schott: «Nach dem Umstieg auf mein künftiges Rallye-Gerät wurden die Testfahrten infernalisch: Auf vergleichbarem Untergrund konnte ich dann schon ein Tempo von gut und gerne 140 km/h fahren, wo ich vorher (im Pajero) etwa 115 km/h erreichte. Als mich dann Stephane Peterhansel als Co-Pilot auf den heißen Sitz schnallte, war das neue Erlebnis perfekt: Da sind nochmals 30 km/h mehr möglich.» Dann die Dakar 2011 in Argentinien. Der X-Raid-BMW X3 CC hatte etwa 100 PS mehr an Leistung als der alte Pajero.

Es war die schwerste Dakar seit vielen Jahren, meinten die meisten Teilnehmer,

die es bis ins Ziel nach Buenos Aires in die Wertung schafften. Schott/Schmidt fuhren nach etlichen Problemchen unterwegs auf einen 20. Endplatz.

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Trophäen-Kollektion im Büro

Vielleicht

etwas enttäuschend, da sie im Vorjahr im privaten Pajero 26. wurden.

Stephan Schott ist mittlerweile fast 59 Jahre jung. Sein Lebensmotto hat er nicht aufgegeben. Wie denn auch? Vielleicht wird er seine Karriere als Wüstenrallye-Fahrer verlängern. Schließlich begeht er dann 2012 erst seinen 60. Geburtstag. «Forever young» also.

Drift X3 CC

Der X3 CC-BMW

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