AUF ÖFFENTLICHEN GLEISEN
WERDEN DIE WAGGONS
VON DER DB ÜBERNOMMEN
1920 waren es schwarze Dampfloks, die ihren Weg über die Gleise fanden. 100 Jahre später besteht die Flotte der Opel-Werksbahn aus zwei Henschel DHG 500 C, zwei MaK G 321 B und einer O&K MB 10 N. In Kaiserslautern sind drei weitere O&K-Loks stationiert.
Die Anfänge der Werksbahn reichen bis 1918 zurück. Damals nahm Carl von Opel 1918 mit der »Königlich Preußischen und Großherzoglich Hessischen Eisenbahndirektion« in Mainz Kontakt auf mit dem Ziel, über einen eigenen Anschluss für das Werk zu verhandeln. 1929 nahm Opel einen eigenen Bahnhof in Betrieb. Der Verladebahnhof war 7.000 Quadratmeter großer und hatte sechs Gleise. Das Ende des Opel-Dampfzeitalters begann bereits 1927, als zwei neue Diesel-Lokomotiven in den Fuhrpark aufgenommen wurden. 1948 schließlich wurden alle Dampfloks aus Opel-Einsatz verkauft. 44 Jahre nach der Inbetriebnahme, 1973, war das interne Schienennetz 25,3 Kilometer lang, dazu gehörten 126 Weichen und Kreuzungen. Aus den Anfängen mit schwarzen Dampfloks ist eine knallgelbe Flotte geworden, die heute die Betriebsabläufe unterstützt, vor allem die Just-In-Time-Lieferung. Nicht zuletzt ist sie auch auf öffentlichen Gleisen unterwegs – hier übernimmt sie Waggons der Deutschen Bahn (DB).
Zwei Dinge sind für die Opel-Werksbahn seit jeher charakteristisch. Zum einen die Besonderheit, dass die Opel-Loks auf öffentlichen Gleisen Waggons von der DB übernehmen beziehungsweise an sie übergeben. Das erfordert ein großes Maß an Überblick und Koordination. Zum anderen sind Fahrten auf dem Werksgelände anspruchsvoll, weil rund die Hälfte der Gleise aus Straßenschienen besteht – Autofahrer, Radfahrer, Bahn und Fußgänger bewegen sich gleichberechtigt nebeneinander. Das verlangt dem Team um Opel-Bahnbetriebsleiter Ulrich Knissel stets hohe Konzentration ab.
QUELLE UND FOTOS OPEL