2014: Rallye-WM- Comeback mit Thierry Neuville


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Zurück in eine (möglichst erfolgreiche) Zukunft: Mit dem Comeback in der Rallye-Weltmeisterschaft steigt der koreanische Autobauer Hyundai im kommenden Jahr wieder in ein Segment des Motorsports ein, in dem das Unternehmen bereits in den Jahren 2000 – 2003 dabei war. Damals mit mäßigem Erfolg im „Accent World Rallye Car“, jetzt soll alles anders werden. Dafür steht vor allem ein Name.

37_X_ZWINGENDtest_bLange war über eine mögliche Allianz zwischen den Koreanern und dem derzeitigen „Kronjuwel“ des internationalen Rallyesports spekuliert worden. Seit Anfang November ist aus dem Geflüster aus der Gerüchteküche Realität geworden: Der Belgier Thierry Neuville (bei Redaktionsschluss Zweiter in der aktuellen Wertung der Fahrer-WM) und Hyundai haben einen langfristigen Kontrakt über eine Zusammenarbeit abgeschlossen.

Der 25 Jahre alte Nachwuchspilot aus dem belgisch/deutschen Grenzraum wird in 2014 alle 13 WM-Läufe für Hyundai im neuen i20 WRC bestreiten. Co-Pilot wird Neuvilles Landsmann Nicolas Gilsoul sein. Für den bisherigen Ford-Piloten wird es das dritte WM-Jahr seiner Karriere sein. Mit der Verpflichtung des nach Weltmeister Sébastien Ogier gefragtesten Fahrers aus dem driftenden Personal-Karussell hat Hyundai ganz klar zu erkennen gegeben, dass es sich bei der Rückkehr des Konzerns in die Rallye-WM um keine „Eintagsfliege“, sondern um ein langfristiges Projekt handeln soll.

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Beide Seiten bekräftigten in einer gemeinsamen Presseerklärung schon einmal, wie gut sie zueinander passen. Beide seien jung, aufstrebend, ambitioniert und erfolgsorientiert. Halt alles, was das die dicksten Glocken des Marketing-Geschäftes bei solchen Gegebenheiten an Getöse hergeben. Fakt ist: Neuville wird nachgesagt, nicht nur „sauschnell“ auf allen Belägen zu sein, sondern auch ausgezeichnete Entwicklungsarbeit mit den Ingenieuren leisten zu können. Zu diesem Zweck wurde im bayerischen Alzenau der Firmensitz eines erfahrenen Teams Ingenieuren, Designern und Managern ins Leben gerufen, das von dort aus den Wiedereinstieg vorbereitet.

Intensive Fahrprogramme im Sommer dieses Jahres von Finnland bis Südfrankreich haben den professionellen Boden bereitet. Auf verschiedenen Belägen war das Testfahrer-Trio Chris Atkinson, Bryan Bouffier und Juho Hänninen unterwegs, um die Entwicklungsarbeiten am neuen „i 20 WRC“ voranzutreiben.

Ähnlich wie die Wolfsburger, die in diesem Jahr mit dem Gewinn des Fahrer- und Markentitels gleich richtig durchstarteten, will Hyundai zunächst in der WM-Saison 2014 ein „Lehrjahr“ hinlegen. Doch während VW 2012 zunächst mit einem S2000-Fahrzeug der Konzern-Tochter Skoda das „Unternehmen Rallye-WM“ startete, gehen die Südkoreaner gleich in „die Vollen.“

Hyundai fährt im kommenden Jahr nicht in der sogenannten „WRC 2“, der „zweiten Liga der Rallye-Weltmeisterschaft“, sondern geht mit dem „i 20 WRC“ gleich bei den „großen Jungs“ an den Start. Gleichzeitig treibt man die weitere Entwicklung des „i 20 WRC“ des Jahres 2015 voran, mit dem man um Siege und WM-Punkte mitfahren will. Wohl auch, weil dieses Fahrzeug dann auf dem neuen i20-Serienmodell basieren wird.

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Hyundais Team-Manager Alain Penasse ist zuversichtlich, dass die Rückkehr der Koreaner in die Rallye-WM diesmal von mehr Erfolg gekrönt sein wird, als dies zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts mit dem englischen MSD-Team der Fall war. „Es gab damals etliche Probleme in der Auffassung dessen, was getan und entwickelt werden musste. Jetzt will man es perfekt machen“, sagt der 51-jährige Belgier, der von einem „langfristigen Programm“ und einem „komfortablen Budget“ spricht.

Doch die Saison 2014, die erneut mit der „Monte“, dem Klassiker an der Côte d’Azur beginnt, soll dem Rückkehrer vor allem Hinweise darauf geben, was für das 2015er WRC noch getan werden muss. „Es ist ein langwieriger Prozess, um dorthin zu kommen, wo wir zu Beginn der Saison 2015 stehen wollen. Deshalb werden wir jeden einzelnen WM-Lauf auf jedem verschiedenen Belag brauchen. Und mit Thierry Neuville haben wir den idealen Fahrer für dieses Projekt gefunden.“

Wie weit Hyundai in seinen Bestrebungen Mitte des kommenden Jahres sein wird, davon können sich die Rallye-Fans bei der deutschen WM-Gala rund um Trier Ende August überzeugen. In der angesichts der Volkswagen-Dominanz eher drögen Szene könnte sich eine neue Wettbewerbs-Struktur ergeben. Die Fans würden sich über ein echtes Duell an der Spitze der Fahrerwertung jedenfalls freuen.

Dessen ungeachtet soll sich WM-Anlauf Nr. 2 der Koreaner aber an Eva Hellers satirischer Roman-Vorlage orientieren: „Beim nächsten Mann (Mal) wird alles anders …“

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