Initiatoren für die BMW Art Cars waren der Auktionator, Kunstliebhaber und französische Privatrennfahrer Hervé Poulain zusammen mit dem damaligen BMW Motorsportchef Jochen Neerpasch. Poulain konnte den mit ihm befreundeten Alexander Calder (US-amerikanischer Bildhauer der Moderne, * 22. Juli 1898 Lawnton, Pennsylvania; † 11. November 1976, New York) für die Gestaltung seines BMW 3.0 CSL, mit dem er in Le Mans starten wollte, gewinnen. Dieser künstlerisch gestaltete BMW avancierte beim Start des 24h Rennens in Le Mans 1975 zum Publikumsliebling. Währenddessen erkannten die Verantwortlichen bei BMW in München hierin eine außergewöhnliche Chance automobile Technik mit der Kunst in Einklang zu bringen.
Es war der Anfang für eine bis heute einzigartige Kollektion von BMW Art Cars. Im darauf folgenden Jahr schufen Frank Stella auf weißer Karosserie (BMW 3.0 CSL) mit einem schwarzen Millimeterpapiermuster Konzept und 1977 Roy Lichtenstein (BMW 320i Gruppe 5) mit seiner „Pixeltechnik“ motorsportliche Ikonen. 1979 verpflichtete BMW Andy Warhol (US-amerikanischer Künstler, Filmemacher und Verleger sowie Mitbegründer und bedeutendster Vertreter der amerikanischen Pop Art, *6. August 1928, Pittsburgh, †22. Februar 1987, New York City; eigentlich Andrej Warhola). Er schuf in einer Performance, indem er den BMW M1 als „Leinwand“ nutze, die Darstellung der Geschwindigkeit. Zeitzeugen sprechen von einem nur etwa 20-minütigem Happening.
Zum 35. Jubiläum von BMW Art Cars, 2010, zeichnete Jeff Koons (US-amerikanischer Künstler, * 21. Januar 1955, York, Pennsylvania) verantwortlich für das in Le Mans startende BMW Art Car – BMW M3 GT2. Der, wie auch Alexander Calder und Andy Warhol bereits, das Thema Geschwindigkeit erneut auf einem Rennsportwagen entstehen ließ.
Einige der größten Namen moderner und zeitgenössischer Kunst gestalteten in den vergangenen vier Jahrzehnten einmalige automobile Kunstwerke. Die Namensliste liest sich wie das „Who is Who“ der Kunstszene: Alexander Calder (1975), Frank Stella (1976), Roy Lichtenstein (1977), Andy Warhol (1979), Ernst Fuchs (1982), Robert Rauschenberg (1986), Michael Jagamara Nelson (1989), Ken Done (1989), Matazo Kayama (1990), César Manrique (1990), A. R. Penck (1991), Esther Mahlangu (1991), Sandro Chia (1992), David Hockney (1995), Jenny Holzer (1999), Olafur Eliasson (2007), Jeff Koons (2010). Kunst- und Designinteressierte sowie Auto- und Technologieliebhaber auf der ganzen Welt begeistern sich seitdem für diese fahrbaren Kunstwerke – „Rolling Sculptures“.