1. Expertenempfehlung: Die Expertise des Fachpersonals ist für Kunden das stärkste Entscheidungskriterium beim Reifenkauf. 47 % vertrauen auf die Empfehlung des Händlers oder der Werkstatt. In den Reifenkauf gehen die Deutschen markenoffen: Nur 35 % wissen vorher, welche Marke sie kaufen wollen, 23 % haben keinerlei Markenpräferenzen. Eindeutig ist allerdings die Tendenz zu Premiumreifen. 71 % fahren aktuell Reifen aus dem Premiumsegment, 26 % nutzen Quality-Pneus und nur 3 % rollen auf günstigen Budgetreifen. Wo planen die Autofahrer den nächsten Reifenkauf? 24 % wollen zum Reifenfachhandel, ebenfalls 24 % zur freien Werkstatt, 16 % zum Autohaus der eigenen Fahrzeugmarke und 7 % zu einer Werkstattkette. Im Netz wollen 22 % kaufen, wobei beim Onlinekauf hauptsächlich der Preis zählt und Budgetreifen gekauft werden. Die Ausgabenbereitschaft beim Reifenhandel ist um 46 % höher als im Internet.
2. Cross-Selling: Nur 16 % der Autofahrer wurde beim Reifenkauf ein zusätzliches Produkt oder eine weitere Dienstleistung angeboten. Zumeist werden nur Reifeneinlagerung und Reifenservices wie Auswuchten oder Achsvermessung offeriert. Selten werden Autoservices (z. B. Fahrzeugcheck, Ölwechsel), zusätzliche Leichtmetallfelgen oder Reifenversicherungen angeboten. In den seltensten Fällen wird Kfz-Zubehör (bspw. Wischerblätter, Batterien) oder eine Finanzierung der Reifen angeboten.
3. Reifen-Flatrate: Die Reifen werden damit nicht mehr gekauft, sondern eine monatliche Nutzungsgebühr gezahlt. Bereits
16 % können sich das sehr gut vorstellen, zusätzliche 43 % zeigen Interesse an diesem Konzept.
4. Mobiler Reifenservice: Einen mobilen Reifenservice finden 12 % der Befragten sehr interessant und 32 % interessant. Somit besteht bei fast der Hälfte der Autofahrer Interesse an diesem neuen Serviceangebot.
Informationen zur Umfrage:
Die Umfrage erfolgte im Juli/August 2018 durch das Institut BBE Automotive GmbH im Auftrag der KÜS und des Fachmagazins kfz-betrieb. Genutzt wurde die Mixed-Mode-Befragung, bestehend aus einer telefonischen Befragung (CATI) und einer Onlinebefragung (CAWI). Zielpersonen waren 1.000 Pkw-FahrerInnen, die im Haushalt für Fragen rund um das Auto (Anschaffung, Wartung, Reparatur) mitverantwortlich sind. Die Gewichtung der Befragungsergebnisse fand mit den KBA-Bestandsdaten (Bestandsanteile Pkw, Alterssegmente) statt.