Eine recht umfangreiche Vielfalt bei den Fahrzeugmodellen hat der koreanische Hersteller KIA am Markt. Peter Schreyer, die Design-Ikone, durfte sich hier richtig austoben – mit großem Erfolg, wie man weiß.
Wenn man bei KIA, mit allem Respekt, unten anfängt, landet man beim Picanto. Der Stadtflitzer, wie er in der Kommunikation von KIA bezeichnet wird, hat sich kräftig gemausert. In der dritten Generation am Markt, macht eine Tour mit der Variante GT Line richtig Spaß. Wirklich sportlich kommt er daher, mit breiten Schultern dank Seitenschwellern und allerlei Ausstattung, wie etwa doppeltem Auspuff und Stoßfänger mit Diffusooptik am Heck. Bein- und Kopffreiheit im Innern sind großzügig bemessen. Den meisten Spaß aber bereitet der 1-Liter-Turbomotor mit hundert standfesten PS. Das reicht für 180 Stundenkilometer in der Spitze, wobei der Testverbrauch bei rund sechs Litern lag – bei zugegeben sportlicher Fahrweise. Stadtflitzer hin oder her, der Picanto GT Line rockt auch die Landstraße und die Autobahn. Dabei fühlt man sich bei höherer Geschwindigkeit im Inneren wohl. Das liegt am Design des Interieurs, aber auch an der Technik, die einem umgibt, etwa die Fahrassistenzsysteme. Dazu ein angepasstes Fahrwerk, das die Balance jederzeit hält und nicht zu Schwitzhänden führt – auch nicht bei schnell angegangenen Kurven, die plötzlich ihr Wesen verändern.
Kurzum, der „moderne, fünftürige, fünfsitzige Kleinwagen“ wie KIA schreibt, macht Spaß und hat seine Berechtigung, wie gesagt, in der Stadt und über Land, inklusive Autobahn.
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Das andere Ende
des Modellportfolios
von KIA ist ganz klar
der Stinger GT
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Passanten gucken schon mal interessiert, nähern sich dann vorsichtig der Motorhaube, um das Firmenemblem zu lesen. Aha, ein KIA! Solche Autos können die bauen? Donnerwetter! Dann die Frage, die alle bewegt: PS, wieviel? 370! Kurze Schnappatmung, oha, so viel? Jou, und Allrad, und 3,3 Liter Hubraum. Anerkennendes Kopfnicken. Klare Formen, fließend, sportlich abgesenktes Heck, große Leuchten und vorne ein mächtiger Kühlergrill und ein markanter Lufteinlass unter dem Stoßfänger – der Stinger macht schon beim Anblick klar, dass er ein sportliches Auto ist. Im Innern herrscht aufgeräumte Eleganz. Das große Display in der Mitte des Armaturenträgers lässt eine verständliche Steuerung der Unterhaltungselektronik, des Navis und des Telefons zu, das kräftige Lenkrad liegt gut in der Hand. Das sollte es auch, denn der Stinger ist schnell, verdammt schnell. Die Achtstufenautomatik greift beherzt zu, beschleunigt kraftvoll, der Allradantrieb sorgt für sicheren Kontakt zur Fahrbahn. Der turbobefeuerte V6 macht Laune, es geht schnell voran. Elastizität ist seine vorherrschende Eigenschaft, für Zahlenfanatiker heißt das 510 Newtonmeter über einen Drehzahlenbereich von 1.300 bis 4.500 Motortouren. Schluss ist dann bei 270 Stundenkilometer. Das reicht auch. Jederzeit beherrschbar, auch bei hoher Geschwindigkeit – so lautet das Fazit des koreanischen Leistungssportlers. Der Vollständigkeit halber sei noch zu erwähnen, dass es den Stinger auch noch als 2-Liter-Turbobenziner mit 255 PS und als 2,2-Liter-Turbodiesel, selbstverständlich sauber nach Euro 6d-TEMP, gibt.
Unterschlagen haben wir jetzt solche Autos wie den Rio, den Stonic, den Sportage, den Soul. Aber es ging ja auch um „ganz klein“ und „ganz groß“. Und da sind der Picanto und der Stinger genau die richtigen Kandidaten.
Fotos KIA