Davon konnten sich die Leserinnen und Leser von KÜSmagazin regelmäßig überzeugen. Er schrieb etwa über die Sammlung von Fritz Schlumpf: Der Industrielle aus dem Elsass erfüllte sich den Traum vom eigenen Automobilmuseum mit Exponaten vom 1907er-Kleinbus über einen der letzten Trabant bis zum modernen Bugatti. Auch den »Holzvergaser«, korrekt: Schwelgasgenerator, machte Georg Bense zum Thema. Autos, die als Kraftstoff 44 Kilogramm Holz benötigen. Gutes Beispiel für eine Idee, die in der Theorie Sinn ergibt, sich aber in der Serienfertigung nicht realisieren lässt. Auch der Erfinder des Schwelgasgenerators, Georg Imbert, kam, wie Fritz Schlumpf, aus dem Elsass. An diese Region hatte Georg Bense, geboren in Köln, aufgewachsen in Stuttgart, sein Herz verloren, kaum, dass er 1963 ins Saarland gekommen war, um hier den Saarländischen Rundfunk mit aufzubauen.
Am meisten hat er sich vielleicht für den NSU Ro 80 begeistert. Es muss echte Liebe gewesen sein, eine, die viel verzeiht. In KÜSmagazin berichtete er von Scheibenwischern, die im Regen mal eben wegflogen, von Kühlwasser, das ins Öl gepumpt wurde. Da musste schon mal der komplette Motor ausgetauscht werden. Georg Bense zählte sieben Motoren in drei Jahren. Da hatte dann doch der Alltag die Liebe eingeholt – wer als freischaffender Regisseur zwei Drittel des Jahres »on tour« ist, braucht eine automobile Vernunftehe dringender als eine »amour fou« auf vier Rädern.
Auch nach Erreichen des offiziellen Rentenalters blieb Georg Bense als Autor aktiv. Am 9. April 2020 ist er 81-jährig verstorben.
Foto Archiv Bense