Wie sieht es aber mit der Wertbeständigkeit in dieser Klasse aus? Die Prognose-Spezialisten von Bähr & Fess Forecasts mit Sitz in Saarbrücken haben die Restwerte ausgewählter Modelle dieser Spezies bei einer Haltedauer von vier Jahren und einer Gesamtlaufleistung von 80.000 Kilometer näher unter die Lupe genommen (siehe auch Tabelle). Die direkten Konkurrenten Audi, BMW und Mercedes liefern sich in diesem Segment ein intensives Gefecht, das zumindest in Puncto Wertstabilität knapp zugunsten der Ingolstädter und Stuttgarter ausgeht. Das bedeutet beileibe nicht, dass man mit den Münchnern eine schlechtere Wahl trifft, sondern hier gilt lediglich die Weisheit, dass das Bessere des Guten Feind ist. Prozentual gesehen sind der Audi Q5 40 TDI und der Mercedes GLC 200d Klassenbeste unter den taxierten Fahrzeugen mit einem Restwert von jeweils 51 %. In Euro ausgedrückt: Der 204 PS starke Ingolstädter und der 120 PS Stuttgarter verlieren im vierten Jahr nach der Neuzulassung knapp 23.900 Euro. Mit Restwerten von 50,5 bzw. 50 % folgen in der Wertstabilitäts-Hitliste der Mercedes GLC 200 4Matic und der BMW X3 20d xDrive. Dieter Fess, Mitinhaber der Bähr & Fess Forecasts GmbH, erläutert anhand des GLC 220d von Mercedes: „Für den 194-PS-Diesel mit Ausstattung 75.000 Euro und mehr bezahlen? Geht relativ leicht, wenn man sich den 220d GLC von Mercedes üppig mit Extras bestellt. Da ist der relative Wertverlust in Prozent zwar gering, aber der absolute Wertverlust in Euro geht nach ein paar Jahren schnell in die Zehntausende. Dafür erhält man allerdings auch ein Fahrzeug, welches in seiner Klasse zu den besten gehört und sich sehr gut verkaufen lässt. Die Langlebigkeit von Material und Technik sind sprichwörtlich.
Dicht dahinter rangieren der Audi Q5 45 TFSI quattro (49,5 %), der BMW X3 20i xDrive (48,5 %) und der Diesel-Mildhybrid von Volvo XC60 B4 (47,5 %) in der Wertstabilitäts-Hitliste. „Volvo ist mit seinen aktuellen Modellgenerationen sehr ambitioniert: Dem CO2-Ausstoß zuliebe tritt man nur noch mit vier Zylindern an, die verarbeiteten Materialien sind allesamt hochwertig. Auch in Sachen Hybridtechnologie sind die China-Schweden sehr gut aufgestellt. Leider ist auch die Neuwagen-Bepreisung sehr ambitioniert. „Damit sortiert sich sogar ein Mercedes GLC preislich unter manchen XC60 ein!“, so Dieter Fess. Danach geht es mit prognostizierten Restwerten zwischen 43 und 46 % Schlag auf Schlag weiter. In dieser Kategorie reihen sich der Volvo Benzin-Mildhybrid XC60 B4 (45 %), der Jaguar F-Pace D200 (43,5 %), der Mazda CX-5 Skyactiv-G 165 (45,5 %) und CX-5 Skyactiv-D 150 (44 %) sowie die beiden Italiener von Alfa Romeo Stelvio 2.0 Turbo (43,5 %) und Stelvio 2.2 Diesel (45,5 %) ein. „Über Geschmack streitet man bekanntlich am besten gar nicht. Aber wer sich den wesentlich teureren Levante des Konzernbruders Maserati ansieht, stellt fest, dass Alfa mit dem Stelvio optisch vieles richtig gemacht hat. Der Marken-DNA ist es geschuldet, dass der Alfa darüber hinaus erstaunlich fahrdynamisch ist. Etwas übermotiviert scheinen die Italiener allerdings beim Preis des Stelvio zu sein. Da wird die Optik dann eher zur Nebensache, denn andere Hersteller bieten in dieser Klasse ebenfalls keine »B-Ware« an“, so Dieter Fess.
Die bereits genannten Mazda SUV CX-5 liegen in einem niedrigeren Preissegment und weisen dementsprechend auch geringere Wertverluste in Euro auf. So verlieren die Eigner eines CX-5 Skyactiv-G 165 AWD (Neupreis 33.990 Euro) nur rund 18.500 Euro in vier Jahren bei einem Restwert von 45,5 %. Bei seinem Diesel-Pendant mit 150-PS-Motorisierung (Neupreis: 36.790 Euro), dem die Prognose-Experten einen Restwert von 44 Prozent attestieren, liegt der Wertverlust bei 20.600 Euro. Schlusslicht bildet der 250 PS starke Jaguar F-Pace P250 mit einem Restwert von lediglich 40 Prozent in vier Jahren. Der Pilot des rund 58.100 Euro teuren Engländers muss einem Wertverlust von knapp 34.900 Euro nach diesem Zeitraum hinnehmen.
Fotos Audi, BMW, FCA, Jaguar, Mercedes