Smudo


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Motorsport und Nachhaltigkeit. Mit 500 PS über die Nordschleife und Carsharing. Passt das wirklich zusammen? Schließt sich das nicht gegenseitig aus? Erste Frage: Ja. Zweite Frage: Nein, auf keinen Fall. Sagt Michael Bernd Schmidt, und der muss es schließlich wissen. Michael Bernd Schmidt? Die Rede ist vom Frontmann der »Fantastischen Vier« — Smudo.

 

Wir fahren nicht nur Rennen, wir entwickeln mit Forschern auch Bioconcept-Cars

Der Mann ist Motorsportler durch und durch, aber auch Umweltschützer. Er nutzt seine Prominenz auch, um sich für Kraftstoffe einzusetzen, die aus Bio-Reststoffen hergestellt werden. Mit seinem Team »fourmotors« fährt er seit mittlerweile 19 Jahren permanent in der Nürburgring Langstreckenserie, früher VLN Langstreckenmeisterschaft.
In der Klasse »AT«, die für alternative Treibstoffe steht, fahren die »Ökos« unter den meist 160 bis 170 Teilnehmern eines jeden Rennens. Neun an der Zahl pro Saison, über vier oder sechs Stunden. Motorsportler, die ähnlich wie Smudo und sein Team ticken. Partner für den Aufbau der Hochleistungs-Fahrzeuge ist Manthey Racing. Aber: „Wir fahren nicht nur Rennen, wir entwickeln mit Forschern auch Bioconcept-Cars“, sagt Smudo.
Das Team verbinde erneuerbare Energien und nachwachsende Rohstoffe sowie Hochleistungs-Motorsport miteinander. „Mit unserem Porsche GT3 Cup II im Feld der Konkurrenten über die Strecke zu jagen, das ist ein Riesenspaß. Da muss man sich voll aufs Rennen konzentrieren.“ Sein permit, also seine Lizenz für die Nürburgring-Nordschleife hat er vor mehr als 20 Jahren gemacht, er muss sie regelmäßig erneuern.
Und wie sieht die Praxis mit solchem »Öko-Kraftstoff« aus? „Unsere Hochleistungsöle für Motor und Getriebe werden aus Gebraucht-Öl reraffiniert. Damit sparen wir bis zu 80 Prozent CO2 ein. Im Rahmen eines bundesweiten Förderprojekts mit dem Fraunhofer WKI, Ingenieuren von Porsche und in Kooperation mit unserem Partner Bcomp und Manthey Racing arbeiten wir an Biofaser-Verbundwerkstoffen. Die Biofaserbauteile haben eine um 75 Prozent bessere CO2-Bilanz im Vergleich zu Kohlefaser“, begeistert sich Smudo. Zudem fahre das Team einen E20-Kraftstoff von Crop-Energies, der aus Bio-Reststoffen hergestellt wird und dadurch 20 Prozent CO2 plus 60 Prozent Feinstaub einspare.
Natürlich begeistert sich Smudo nicht zuletzt für die Rennstrecke, die bei alledem eine große Rolle spielt: „Es gibt keine vergleichbare. Die gefürchtete und geliebte Berg- und Talbahn hat einen ganz besonderen Reiz, den sie nie verliert, ist immer eine neue Herausforderung und doch so oft anders – eben der Nürburgring.“
Nicht zuletzt verbindet Smudo auch privat die Freude am Auto mit dem Umweltschutz als Anliegen: Er setzt auf Car- sharing und Taxi. Sein SUV („mit reichlich Platz für die ganze Familie“) fährt er auch, das allerdings eher selten. Viel unterwegs sein will er demnächst trotzdem: Für 2022 ist eine Jubiläumstour von Fanta4 geplant. Zwei Mal musste »30 Jahre live« pandemiebedingt bereits verschoben werden.

Fotos Jürgen C. Braun

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