Ihre Modellbezeichnung lautet 7 CV (04/1934–03/1940), Typ A – C und S (06/1934–10/1934), daraus wird der 11 CV (09/1934) und im April 1938 der 15 CV mit 6-Zylinder-Motor. In der Oldtimerszene hat sich der Name 11 CV etabliert. Das CV steht für die relevanten Steuer-PS (cheval fiscal), die sich aus dem Hubraum ableiten, und nicht für cheval-vapeur (Pferdestärke). Unterschiedliche Karosserievarianten stehen zur Auswahl: 11 A Normale (oder „Large“), 11 AL („Légère“) und 11 A „Familiale“ bzw. „Commerciale“, sowie das Coupé und Cabriolet. Eine weitere Karosserieform, der Roadster, erweitert das Produktportfolio. Insbesondere der Roadster erscheint in den Augen des Betrachters als ein sehr formschönes und elegantes Fahrzeug.
André Lefèbvre und Flaminio Bertoni erdachten sich im Auftrag von André Gustave Citroën (†03. Juli 1935) diesen revolutionär anmutenden Wagen. Im Vergleich zu anderen Herstellern dieser Zeit war die selbsttragende Karosserie, Motoraufhängung in Silentblöcken, Motor- und Antrieb als Aggregateinheit (Getriebe vor dem Motor angeflanscht), Einzelradaufhängung mit der Kombination des Frontantriebs in einem Fahrzeug vereint. Eine so aufwendige Konstruktion brachte die Firma Citroën bereits vor der Produktion in wirtschaftliche Schieflage. Auf Bitten der französischen Regierung übernimmt der größte Gläubiger – Michelin (Reifen) – die finanzielle Rettung. Damit war dem Reifenhersteller Michelin seine Erstausrüstergarantie verbrieft. Zeitgleich mit der Präsentation der DS, entwickelt von den selben Konstrukteuren Lefèbvre und Bertoni, wird ab Juni 1955 der Typ 15-six H (H=hydropneumatische Federung) gebaut. Insgesamt wurden von dem 6-Zylinder-Modell 47.671 Exemplare gebaut. Hingegen vom 7 CV fast doppelt so viele:81.295. In den 23 Produktionsjahren erblickten – alle Modelle zusammengerechnet – 759.111 Traction Avant in vier Werken in Frankreich, Belgien, Deutschland und England das Licht der automobilen Welt. Zwei Drittel der Produktion erfolgte nach dem zweiten Weltkrieg. Während zu diesem Zeitpunkt die Fertigung des Cabriolets bereits eingestellt war.
Ein äußeres Erkennungsmerkmal der Nachkriegsproduktion sind die seitlich in der Motorhaube angebrachten Lüftungsschlitze, die die bis dahin vorhandenen Lüftungsklappen ersetzten. Ab 1952 wichen die geschwungenen den gerade ausgeführten Stoßstangen. Den Namen „Gangsterlimousine“ erwarb sich der 11 CV durch seine extrem gute Straßenlage. Auch seine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h reichte aus um vor der Polizei fliehen zu können. Bravourös restaurierte Exemplare dieses Citroën erfreuen uns heute bei verschiedenen Veranstaltungen. Herzlichen Glückwunsch zum 80. Geburtstag.