Bereits vor dem ersten Weltkrieg produzierten zwei der sechs Maserati Brüder, Alfieri und Bindo, unter dem Namen Maserati – Zünd-kerzen. Dieses lukrative Geschäft ermöglicht ihnen ihre Motorsportaktivitäten zu finanzieren. Carlo, der Älteste der Brüder, frönt erfolgreich der Leidenschaft als Motorradrennfahrer bereits vor dieser Zeit. Alfieri mimt später seinem älteren Bruder als Automobilrennfahrer nach.
So fuhr er ab dem Jahr 1920 mit einem halbierten Hispano-Suiza-V8-Flugmotor auf einem Isotta-Fraschini Fahrgestell erfolgreich Rennen. Engere Beziehungen zum Automobilhersteller Diatto waren die Grundlage für das weitere Engagement im Rennwagenbau. Eine Serienfertigung von Maserati Fahrzeugen noch in weiter Ferne. Knappe Geldmittel bei Diatto zwingt die Brüder Maserati ihren ersten Rennwagen Tipo 26 (Baujahr 1926), eine Weiterentwicklung und gleichzeitig Reduktion des Diatto Zweiliter Motors auf 1,5 Liter Hubraum, selbst zu bauen und Rennen damit zu bestreiten. Bei der Targa Florio 1926 erzielt dieser erste Maserati Rennwagen einen ersten Klassensieg.
Erfolge im Rennsport verhelfen Maserati zu Prestige, ohne eine Umsetzung in den Serienbau. Erst ab 1946 entsteht das erste Maserati Serienmodell, der Tipo A6. Eine Sensation vollziehen die Maserati-Brüder im Oktober 1929 mit der Präsentation eines Rennwagens, der von einem V16-Aggregat mit vier obenliegenden Nockenwellen angetrieben wird. Mit diesem Fahrzeug nehmen sie erfolgreich an Weltrekordfahrten und Rennen teil. 1932 stirbt Alfieri. Ernesto übernimmt die Leitung der Officine Maserati und verpflichtet so bekannte Rennfahrer wie Tazio Nuvolari und Giuseppe Campari. Der Ausflug in die oberste Liga des Motorsports kostet zu viel Geld. Hieraus entstandene monetäre Mangelwirtschaft zwingt die Brüder Maserati ihre Firma, im Jahr 1937, in das Industrieimperium (Werkzeugmaschinenbau) des Grafen Adolfo Orsi zu integrieren. Die Familie Orsi ist mit ihrer Fabrik in Modena ansässig und so siedelt auch Maserati (1940) nach Modena um. Die Maserati-Brüder binden sich vertraglich zehn Jahre an die Firma. Meinungsverschiedenheiten zwischen der Familie Orsi und den Maserati-Brüder spaltet die Firma. Maserati, als Name, bleibt dem Stammwerk in Modena erhalten.
Maserati wagte auch einen Ausflug in die Motorradproduktion (1953-1960). Die Eigentümerfamilie Orsi und damit Maserati verfügen nicht über die Fertigungsstätten zur Produktion eigener Motorräder. Diese Aufgabe übernimmt 1953 die kleine renommierte Motorradmanufaktur Italmoto (Bologna). Man könnte auch von Etikettentausch sprechen. Das Dreizack-Logo prangt ab diesem Zeitpunkt auf einer Italmoto 160-cm³-Tourenmaschine aus laufender Produktion und nennt sich Tipo 160/T4.
Das meist kopierte Motorrad der Welt ist die deutsche DKW-RT 125. So auch hier. Sie dient als Vorbild für die L/125/T2. Das Portfolio wird im Laufe der Zeit auf unterschiedliche Maschinen mit 50 bis 250 cm³ Hubraum erweitert. Der Konkurs 1960 zeichnet sich jedoch infolge der großen Konkurrenz bereits sehr früh ab.
Die Brüder Bindo, Ernesto und Ettore gründen eine eigene neue Firma. Ihr Name: OSCA – Officina Specializzata Costruzioni Automobili (1947-1967 – San Lazzaro di Savena, Nähe Bologna). Immer wieder kämpft die Firma Maserati mit der Geldknappheit. 1967 übernimmt Citroën mit einer Beteiligung von zwei Drittel die Mehrheit an der in Modena beheimateten Renn- und Sportwagenschmiede.