Die BMW-Welt will in München für Besucher und Gäste aus aller Welt ihre Marke erlebbar machen. In unmittelbarer Nähe zum Stammwerk, zum Museum und zur Konzernzentrale zeigen sie ihre Leidenschaft für den Automobilbau. Allein in den ersten 100 Tagen nach Eröffnung Mitte Oktober 2007 strömten über eine halbe Million Gäste dorthin. Im Auslieferungszentrum wurden 3.500 Autos ihren stolzen Besitzern übergeben. Die feierliche Zeremonie begeisterte. 700 Auto-Enthusiasten kamen allein aus den USA und nahmen so ihr Fahrzeug in Empfang. Jährlich erwartet die BMW-Welt rund 850.000 Menschen.
Hauptzweck ist natürlich die Übergabe der neuen Autos an die Käufer. Bis zu 45 000 Kunden aus aller Welt sollen pro Jahr dort ihre Fahrzeuge entgegennehmen. Die eigentliche Halle selbst hat sieben Stockwerke, ist 180 Meter lang und 130 Meter breit. Auf der rund 3.000 qm großen Premiere, in fünf Metern Höhe über der Plaza, erhält der Abholer nach ereignisreichen Stunden seinen Fahrzeugschlüssel persönlich überreicht und unternimmt danach seine erste Fahrt.. Maßgeschneidert auf die individuellen und persönlichen Interessen des Kunden und dessen Automobil nehmen die BMW-Welt-Kundenbetreuer die Auslieferung vor. Die Kosten liegen in Deutschland bei insgesamt 457 Euro. (inkl. MwSt.), die Überführungskostenpauschale des BMW-Händlers entfällt. BMW verteidigt diese Zusatzgebühr und vergleicht das Übergabeprozedere mit der Geburt eines Babys. Im Hospital berechne der Arzt dafür ja auch etwas. Fünf bis sechs Stunden sollten sich die Kunden schon Zeit nehmen, bevor sie im neuen Auto sitzen dürfen.
Spätestens 21 Tage vor der Auslieferung erhält der Kunde sein Abholerpaket. Einen Tag davor gelangt das Automobil in die BMW-Welt. Täglich von 6 bis 22 Uhr werden etwa im Halbstundentakt acht Fahrzeuge auf Transportern angeliefert. Mitarbeiter garantieren, dass nur Fahrzeuge mit Premium-Qualität das «Haus» verlassen. Im vollautomatischen Hochregallager bleibt es, bis der Kunde dort eintrifft.
Die Bauzeit betrug gute vier Jahre. In der BMW-Welt arbeiten rund 400 Menschen. Die Investitionssumme betrug zirka 500 Millionen Euro. Die Autostadt Wolfsburg besteht bereits seit Juni 2000 und zählt jährlich zwei Millionen Besucher. Wer dort ein weißes Hemd, das blaue Sakko mit dem kleinen Autostadt-Logo und dazu eine graue Hose oder Rock trägt, ist einer von 900 Mitarbeitern. Täglich betreuen sie rund 6.000 Besucher. TourGuides führen Besuchergruppen durch die Anlage. Die Touren geschehen in 16 Sprachen, dauern bis zwei Stunden. Aber viele Gäste strömen gezielt ins KundenCenter, in dem mit Ausnahme von Weihnachten und Silvester jeden Tag bis zu 600 Autos ausgeliefert werden. Großformatige Displays nennen die Namen der wartenden Kunden und den Zeitpunkt der Übergabe. Sie stellen sicher, dass sich niemand als «eine Nummer unter vielen» vorkommt. Die Anzeigetafeln sind von überall sichtbar. Auf diese Weise verpasst keiner die Übergabe, ganz gleich, ob er sich die Wartezeit im Restaurant vertreibt oder damit, die neuesten, ausgestellten Automodelle in Augenschein zu nehmen.
Die Bereitstellung der Neuwagen, die in den gläsernen Türmen auf ihre Abholer warten, erfolgt vollautomatisch. Ihre Übergabe an die Kunden ist dagegen eine sehr persönliche Angelegenheit. Zunächst werden Nummernschilder und gekauftes Zubehör montiert, danach dauert der gesamte Prozess mindestens eine halbe Stunde. Der Kundenbetreuer macht jeden neuen Besitzer mit seinem neuen Auto bekannt und mit allen Finessen vertraut. Und die Übergabe ist erst beendet, wenn (auf Wunsch) ein Foto mit dem neuen Familienmitglied aufgenommen und ausgehändigt wurde.
Die BMW-Welt und die VW-Autostadt Wolfsburg bieten auch im laufenden Jahr ein abwechslungsreiches und hochwertiges Veranstaltungsprogramm.