Das «Papamobil» ist ein Unikat des Papstes, mit dem er sich bei öffentlichen Auftritten durch die Menge der Gläubigen bewegt. Auch frühere Päpste besaßen selbstverständlich Autos: Die eigentlichen Papamobile und deren typische Bauart gibt es aber erst seit Papst Johannes Paul II. Die Wagen sind meist Gefährte verschiedener Marken mit speziellen Merkmalen: erhöhter Platz des Papstes, der seit dem Attentat von 1981 mit Panzerglas gesichert ist, ein Spezialgetriebe für Fahrten in Schrittgeschwindigkeit sowie ein besonderer Stuhl für das katholische Kirchen-Oberhaupt. Jenes Fahrzeug, das den Papst befördert, fährt immer mit dem Kennzeichen SCV 1 (Stato della Città del Vaticano). Egal, ob «Papamobil» oder Limousine.
Seit vielen Jahren existieren mehrere «Papamobile». Fast in jedem Land, das der Pontifex Maximus besucht, empfinden es die nationalen Automobil-Hersteller als Ehre, ein Gefährt für ihn zu konstruieren. Cadillac baute für die Mexiko-Reise 1999 auf der Basis des DeVille einen Wagen, Land Rover für eine England-Visite und Francisco Motors bei dem Aufenthalt auf den Philippinen. In Italien stammen sie oft von Fiat, in den USA von General Motors. Aber auch Fahrzeuge von Land Rover, Ferrari, Bianchi, Chrysler, Ford, Volkswagen und Citroën gehören dazu. Geschichte schrieben ein amerikanischer Graham-Paige 837, ein Fiat 525 M, eine Isotta Franschini 8A und ein Citroën C6 Lictoria Sex. Der mit Abstand größter Lieferant dürfte der Daimler-Konzern sein: von ihm sind gegenwärtig um die zwölf Fahrzeuge im Vatikan-Fuhrpark.
Die Auto-Liaison Mercedes-Benz-Vatikan besteht bereits seit 80 Jahren. 1930 nahm Papst Pius XI. einen Mercedes-Benz 460 Nürburg entgegen, ein «Wunderwerk modernster Technik». 1960 fuhr am Heiligen Stuhl ein Mercedes 300 d Landaulet. Fünf Jahre später begeisterte der 600 Pullmann Landaulet. Seine ersten offiziellen Fahrten im Vatikan unternahm Papst Benedikt XVI. in einem 500 SEL, den Mercedes 1985 an Johannes Paul II. übergeben hatte.
Die Historie der Papstautos kann man übrigens besichtigen – im 1973 eröffneten Kutschenmuseum «Museo delle Carrozze», wo seit Herbst 1984 auch der erste Papst-Mercedes steht.