Mr. Speck, wie entwickelt sich die Arbeit unter „chinesischer Flagge“?
Die Zhejang Geely Holding als neuer Besitzer zeigt viel Vertrauen in unser Unternehmen. Wir können jetzt – zum ersten Mal – wie ein eigenständiger Automobilhersteller agieren. Das ermöglicht eine neue Marken- und Produktstrategie für die Zukunft zu entwickeln und Wachstum auf dem chinesischem Markt.
Wie sieht Volvos neue Modelloffensive aus?
Wir planen zahlreiche spannende Produkte und Technologien. 2012 haben wir bereits den neuen V40 vorgestellt, der ab September erhältlich ist. Ende 2012 werden wir den V60 Plug-in-Hybrid auf den Markt bringen, ein neues Fahrzeug mit einem weltweit einzigartigen Hybrid-Antriebsstrang. Und wir arbeiten kontinuierlich an neuen aktiven und passiven Sicherheitstechniken.
Wie wird die Offensive in China vorangetrieben?
Unser Modellangebot für China ist auf die Wünsche der chinesischen Kunden abgestimmt. Seit kurzem ist der V60 in China erhältlich, die bestverkauften Modelle dort sind derzeit der XC60 und der S60. Mit dem neuen Technology Center in Shanghai haben wir nun die Ressourcen umfokussiert, um auf die Bedürfnisse der chinesischen Kunden eingehen zu können.
Wie viele Volvo werden künftig in China gebaut – und wo?
Ein neues Werk entsteht gerade in Chengu, zwei weitere Werke sind geplant für die Fahrzeug- und Motorenproduktion. Wie viele Fahrzeuge wir in China in Zukunft verkaufen werden, hängt von den Entwicklungen des Marktes ab. Wir erwarten ein stetiges Wachstum im chinesischen Premium-Markt.
Wie sieht es mit anderen Märkten aus?
Volvo ist eine globale Marke. So planen wir, in allen Regionen kontinuierlich zu wachsen. Kurzfristig sehen wir – neben China – das größte Potenzial in Schwellenländern. Wir wachsen im Moment zum Beispiel sehr schnell in Russland.
Worauf darf man weiter gespannt sein?
In der näheren Zukunft stellen wir eine neue, sehr effiziente Vier-Zylinder-Motorenfamilie (VEA – Volvo Environmental Architecture) vor, die mit verschiedenen Stufen elektrischer Antriebe kombiniert werden kann. Außerdem entwickeln wir eine neue Fahrzeugplattform, die wir SPA – Scalable Product Architecture – nennen. Auf dieser Basis realisieren wir die nächste Generation unserer Mittel- und Oberklassemodelle. Wir sind gerade dabei passende Kooperationspartner zu finden, für Kleinwagen und andere neue Technologien. Ein gutes Beispiel ist Siemens – speziell für die Zusammenarbeit in der Elektrifizierung.
Mr. Speck, vielen Dank für das Interview.
Mit Doug Speck sprach