Männer-Spielzeug der Superlative


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Es gibt echte Luxusprobleme. Was, etwa, soll ein Wohnmobilist machen, wenn er als Zweitwagen einen Mini-Cooper mitnehmen möchte, natürlich nicht auf dem Anhänger, sondern in der bordeigenen Tiefgarage? Dabei sind die Dimensionen des Autos nicht das Problem, sondern sein Gewicht. Dann haben selbst ausgewachsene Liner ein Problem mit der Zuladung, erst recht, wenn noch 500 l Diesel, 560 l Frischwasser, drei Heizungen, 12 Batterien mit einem Gesamtgewicht von 700 Kilogramm, ein 500-Watt-Dieselgenerator sowie die Technik für Solaranlage und Trinkwasser-Aufbereitung mit in den Urlaub wollen. Tja, dann bleibt wohl nur noch der Griff zu einem ausgewachsenen Lkw. Da ist die Auswahl nicht so groß: Eigentlich kommt nur der neue Mercedes Actros infrage.

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Heraus kam der Concorde Centurion 1200 als Auftragsarbeit in enger Zusammenarbeit für zwei solvente Kunden. Er rollt im fränkischen Schlüsselfeld aus der Halle, wo jährlich rund 750 Freizeitfahrzeuge der Extraklasse entstehen. Der Bedarf in Europa: 1.000 Exemplare. Ein konstanter Markt, den die Finanzkrise nicht erschüttern kann.

Doch Concorde hat jetzt die Messlatte wieder deutlich höher gelegt. „Der Centurion ist doch eine andere Nummer“, meint Geschäftsführer Joachim Baumgartner, „der fährt sich wie ein Pkw und dann die ganzen Assistenzsysteme.“ Ins Fahrerhaus passen bis zu fünf Einzelsitze. „Es ist unterwegs so leise, dass Sie sich problemlos unterhalten können.“ Baumgartner ist von der eigenen Schöpfung beeindruckt. 10 bis 20 Centurion möchte er jährlich verkaufen.

Der Centurion ist ein Fahrzeug der Superlative: aufgeladener 12,8 Liter großer Reihensechszylinder mit einer Leistung von 422 PS, 26 Tonnen zulässige Masse, Brems-, Wankregel-, Spurhalte- und Abstandshalte-Assistenten, 16 Kameras für nahtlosen Rundumblick, fünf TV-Monitore und zwei vollautomatische Satellitenanlagen mit Internetzugang. Eine ausklappbare Treppe gibt den Weg frei zur extrabreiten Eingangstür, die sich über Fernbedienung und Fingerprint-System öffnen lässt. Durch einen auf Knopfdruck gesteuerten Slide-Out erreicht der Salon eine Breite von drei Metern.

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Die Konstruktion war für Concorde eine besondere Herausforderung. Schließlich ist der Centurion auch als Business-Mobil der besonderen Art gedacht. Er wäre der richtige Rahmen, um beispielsweise in einem unwirtlichen Gelände die glanzvollen Perspektiven aufzuzeigen, die ein Projekt wie eine Appartement-Siedlung, eine Hotelanlage, ein Golfplatz oder ein Freizeitcenter an diesem Standort hätte.

Aufblasbare Dichtungswülste verhindern auch den kleinsten Luftzug. Das Fahrerhaus ist mit einer Warmwasser-Fußbodenheizung ausgestattet. Hohe Decken und eine große Grundfläche sorgen innen für maximales Raumgefühl. Den Urlaubern stehen eine vollausgestattete Küche, ein Premiumbad mit separatem Toilettenraum und eine Infrarot-Sauna zur Verfügung, wenn gewünscht mit Musik-Beschallung und Beleuchtungsshow. In punkto Einrichtung stehen bei der Wahl der Möbel besonders seltene und edle Echtholzfurniere zur Disposition. Und der Preis? 750.000 Euro – immerhin mit Vollausstattung.

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Fragt sich nur, wohin mit dem edlen Teil? Ein Campingplatz ist mit den Abmessungen wohl überfordert, auch spezielle Wohnmobilstellplätze dürften schnell an ihre Grenzen stoßen. Bleiben außer Privatgelände eigentlich nur die Lkw-Parkplätze an der Autobahn oder auf den Autohöfen. Die Nacht kostet dort meistens zehn Euro,  Verzehrgutschein inklusive. Na dann, guten Appetit!

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