Einen neuartigen Spiegel gegen den sogenannten Toten Winkel hatte die Stadt Münster seit 2013 als erste deutsche Stadt in der Erprobung. Er ist am Ampelmast direkt unter dem Grünlicht montiert – dort wo der Trucker ohnehin hinguckt, wenn er auf „Grün“ wartet. Darüber berichteten wir im Heft 36. An zwei Standorten wollten die städtischen Verkehrsplaner Erfahrungen sammeln und dann über eine Einführung in größerem Stil entscheiden.
Die Entscheidung ist ihnen auf eine sehr schöne Art abgenommen worden. Ganz in der Nähe des einen Spiegels ist nämlich der Firmensitz des bekannten Lack- und Farben-Herstellers Brillux. Dessen Lkw-Fahrer erkannten – wie viele andere auch – die großen Vorteile des aus den Niederlanden stammenden „Dodehoekspiegels“. Die Begeisterung sprach sich bis in die Chefetage von Brillux herum, dort wo im vergangenen Jahr die Vorbereitungen zum 125. Firmenjubiläum liefen.
Und so machte das Unternehmen seiner Stadt ein besonderes Geschenk: 125 Spiegel zum 125. Geburtstag. „Ich bin begeistert und dankbar für dieses fantastische unternehmerische Engagement für die Verkehrs-sicherheit in Münster. Gerade in unserer Fahrradstadt sind diese speziellen Verkehrsspiegel besonders hilfreich. Durch das Geschenk sind wir in der komfortablen Lage, viele Kreuzungen noch sicherer zu machen. Dieses wäre sonst für die Stadt nicht finanzierbar gewesen“, freut sich Oberbürgermeister Markus Lewe.
Brillux muss für die Jubiläumsgabe recht tief in die Tasche gegriffen haben. Auf 750 Euro inklusiv Montage bezifferte Verkehrsplaner Andreas Pott von der Stadt Münster vor zwei Jahren den Preis eines Spiegels. Bei 125 wird aber wohl ein Rabatt gewährt worden sein.
Ein kleines Firmenlogo zeigt dezent, wem die Verkehrsteilnehmer die vielen Toter-Winkel-Spiegel in Münster zu verdanken haben.