Marktbetrachtung: Kompakte Kombis


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Die Kompaktklasse gerät immer mehr unter Druck. Vor allem durch die vielen SUV in dieser Klasse fühlen sich die Menschen zu etwas individuelleren Auftritten verlockt als dies die – bei aller Attraktivität einzelner Modelle – teilweise schnöden Kompaktwagen bieten können. „Hält der Trend an – und daran zweifelt eigentlich niemand – dann wird das einstmals so volumenstarke Kompaktsegment, bedingt durch die Konkurrenz von allerlei Nischen- und Trendfahrzeugen, weiter seiner Marginalisierung entgegen gehen“, so Dieter Fess, Mitinhaber der Bähr & Fess Forecasts GmbH. Wie wertstabil die Kombi-Modelle der Kompaktklasse in der Zukunft sind, haben die Prognoseexperten von Bähr & Fess Forecasts näher ins Visier genommen.

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Skoda Octavia

In Sachen Neuzulassungen haben der VW Golf Variant und der Skoda Octavia Combi mit rund 16.000 Neuzulassungen von Januar bis Februar dieses Jahres die Nase klar vorn. Die Bähr & Fess Forecasts GmbH hat die Wertstabilität ausgewählter Kombis aus der Kompaktklasse näher ins Visier genommen und verglichen (siehe auch Tabelle). Platzhirsch bei den kompakten Kombis ist der Wolfsburger Golf Variant. So führt der 86 PS starke Golf Variant TSI mit einem prognostizierten Restwert von 53 Prozent in vier Jahren die Wertstabilitäts-Hitliste an. Auf Rang zwei kann sich der Auris Kombi platzieren, der 99-PS-Benziner von Toyota ist nach diesem Zeitraum noch 52,1 Prozent seines ehemaligen Neupreises wert. Ebenso können sich unter den Top-Five die Kombis Skoda Octavia und Seat Leon behaupten. Dem Tschechen mit 105 PS und dem Spanier mit 110-PS-Motor bescheinigen die Forecasts-Experten aus dem Saarland einen Restwert von 50,7 beziehungsweise 49,8 Prozent. Nicht einmal einen Prozentpunkt weniger an Wert ist nach diesem Zeitraum der Peugeot 308 SW (49,0 Prozent). „Das aktuelle 308 Modell ist deutlich gelungener als der eher glücklose und von seinem Design wenig ansprechende Peugeot 307. Das kleine Lenkrad muss man nicht mögen – die Ladekapazität jedenfalls ist ebenso erstaunlich wie die Beinfreiheit der hinten Sitzenden. Dass der PSA-Konzern gute Motoren baut, ist ebenfalls jedem klar. Insbesondere die Dieselvarianten waren in der Vergangenheit hervorzuheben. Mittlerweile glänzen aber auch die Benzinmotoren mit sehr gutem Durchzug und moderaten Verbrauchswerten. Allein bei der Verarbeitung kann noch ein ‚Schippchen‘ drauf gelegt werden. Der Red Dot Award, für besonders wegweisendes Design, wurde durchaus zurecht vergeben. Neben dem 308 sieht der Golf ausgesprochen bieder aus. Der SW ist vor allem auch eine Alternative zu den unförmigen Kastenlimousinen à la Caddy und Co.“, so Dieter Fess, Mitinhaber der Bähr & Fess Forecasts aus Völklingen.

Dacia Logan MCV Kopie

Dacia Logan

Dem Hyundai i30 cw, Kia Ceed SW, dem Ford Focus Turnier und dem Opel Astra Sportstourer bescheinigen die Experten in vier Jahren noch Restwerte zwischen 46 und 47 Prozent. „Opel kann schönes Design. Neben dem Adam, Corsa und dem Insignia galt und gilt dies auch für die (noch) aktuelle Astra-Baureihe. Beim letzten ams-Qualitätstest stellte der Sportstourer auch wieder unter Beweis, dass Opel wieder der Zuverlässige ist. Das Interieur ist für einen Kombi sehr ansprechend gestaltet und kann mit geschmackvoll kombinierbaren Elementen aufwarten. Allein das Gewicht der aktuellen Generation trübt den Gesamteindruck. Es ist nämlich für recht träge Leistungsentfaltung beinahe aller Motorisierungen verantwortlich und natürlich damit einhergehend auch für verbesserungsfähige Verbrauchswerte. Das Gewichtsproblem wird aber bei der diesjährigen Vorstellung des Nachfolgers keines mehr sein. Opel hat dieses Problem erkannt und entsprechend reagiert“, so Dieter Fess.

Hyundai_i30cw_2012_300_01

Hyundai i30

Am unteren Ende der Restwertskala rangieren der Renault Megane Grandtourer 1,6 mit 110- PS-Benzinmotor (45,1 Prozent) und der Civic Tourer mit einem prognostizierten Restwert von lediglich 42,9 Prozent in vier Jahren.

Toyota Auris Touring Sports

Toyota Auris

Die Restwertschere klafft bei den ausgewählten Benzin-Modellen um rund zehn Prozentpunkte auseinander. Bei den Selbstzündern sind es nur circa acht Prozentpunkte. Auch bei den Selbstzündern steht der Wolfsburger Golf, unter dessen Motorhaube ein 110-PS-Diesel-Aggregat seine Arbeit verrichtet, mit einem Restwert von 51,5 Prozent in vier Jahren ganz oben auf dem Treppchen. Nur rund einen Prozentpunkt weniger an Wert bescheinigen die Experten dem Spanier Leon ST 1,6 TDI und dem Japaner Auris 1,4 D-4D, die sich knapp vor den Dacia Logan MCV dCi und dem Franzosen-Kombi 308 den Silber- beziehungsweise Bronzeplatz sichern können. Schlusslicht bildet der Kölner Focus Turnier 1,6 TDCi. Schaut man aber nach dem Wertverlust in Euro dann ist der Dacia Logan unschlagbar. In vier Jahren verliert er nur rund 5.450 beziehungsweise 6.510 Euro. Der Eigner eines VW Golf Variant 1,6 TDI dagegen muss nach diesem Zeitraum mit einem Wertverlust von mehr als 11.500 Euro rechnen.

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