Drei Etagen hoch und groß wie ein Shopping-Center bietet es nicht nur einen riesigen Showroom für die 900 Neu- und Gebrauchtwagen, die Jones ständig auf Lager hat, eine piekfeine Werkstatt und eine Art Akademie, in der neugierige Kunden ihre Autos virtuell bis zur letzten Schraube zerlegen können. Sondern es gibt auch einen Frisier- und einen Beauty-Salon, ein Spielzimmer mit professioneller Betreuung für die Kinder, ein Kunstatelier, eine Bibliothek mit Massagesesseln, eine Boutique für Kleider und Heimdekoration, Konferenzräume, einen Veranstaltungsservice, einen Golf-Simulator, und das Gourmetrestaurant mit der großen Dachterrasse, auf der wahlweise Konzerte oder eben Hochzeiten ausgerichtet werden. „Autotainment“ nennt die Firmenchefin dieses Konzept, in das sie bereits 30 Millionen Dollar gesteckt hat. Zwar musste sie dafür in der Familie lange kämpfen und sich vor allem von ihren Händler-Kollegen in Kalifornien belächeln lassen.
„Luxus definiert man heute anders als früher. Nicht mehr die Dicke der Teppichböden oder der Glanz der Marmorfliesen machen das Erlebnis aus. Es dreht sich alles um Zeit“, so die PS-Patriarchin. „Zeit ist das knappste Gut unserer Kunden. Deshalb wollen wir, dass sie die Zeit, die sie bei uns verbringen, als gutes Investment und nicht als Verschwendung empfinden.“ Aus diesem Grund würden die Kunden im Auto Park Way so behandelt, wie Jones sich auch daheim um ihre Gäste kümmert: „Wir geben ihnen zu essen, wir verwöhnen und unterhalten sie.“
Das kommt offenbar an. Natürlich muss sie bisweilen noch den Hol- und Bringdienst losschicken, weil es ein paar Kunden besonders eilig haben. Aber: „Immer mehr Kunden kommen selbst und bleiben viel länger, als wir für ihr Auto eigentlich bräuchten“, erzählt Jones.
Das Gourmetrestaurant ist mittlerweile so gut besucht, dass Jones längst einen Valet-Service eingerichtet hat, der die Autos aller Marken versorgt. Der Golftrainer ist ausgebucht, im Beauty-Salon ist kein Termin mehr frei und der Wedding-Planer ist fast rund um die Uhr im Einsatz – das Konzept geht offenbar auf: „Wir haben den ganzen Tag über hunderte Leute im Haus“, sagt die Chefin, deren 300 Mitarbeiter dafür sieben Tage die Woche von morgens früh bis abends spät in der Werkstatt schrauben, am Schreibtisch sitzen oder eben im Frisiersalon stehen.