„Ein Fall für zwei“: Abschied von TV-Detektiv Matula


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Darf ich Dich duzen? Nicht gerade die klassische Höflichkeit, ich weiß, zumal Du deutlich älter bist als ich. Immerhin warst Du schon Ende 30, als Du Deinen ersten Fall im Fernsehen gelöst hast. Da war ich gerade mal 15 und musste mir in pubertärer Aufsässigkeit erkämpfen, was Du so lässig ausgelebt hast. Die alte Lederjacke zum Beispiel. Rauchen (oder meine ich das nur?). Sportliche Fitness – schier ohne Ende. Und natürlich Deine Sportwagen, die Du so souverän durch Frankfurt bewegt hast. Meist von Alfa Romeo. Mehr als ein Mal habe ich an Dich gedacht, wenn ich, inzwischen im Führerscheinbesitz, mich in „Mainhattan“ mit einem bescheiden motorisierten Kleinwagen hoffnungslos verfuhr. Das alles lässt mich „Tschüs, Josef“ zu Dir sagen. Ein „Auf Wiedersehen, und machen Sie’s gut, Herr Matula“ klänge mir doch zu seltsam.

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Du hast Deinen letzten Fall gelöst. Klar, Du bist im Rentenalter, nach über 30 Jahren im Dauereinsatz. Vorgesehen soll das nicht gewesen sein, sondern erst mal nur 100 Folgen, eine Bierdeckel-Notiz von Deinem alter ego Claus Theo Gärtner als Vertrag. Es wurden etliche mehr, weswegen hier mal gesagt sei, was den Reiz der Serie ausmachte, sicher nicht nur für mich.

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Es war der große Unterschied. Andere Ermittler wirkten oft bemüht-seriös. Stephan Derrick etwa ermittelte meist in gut situierten Münchner Verhältnissen, wie Erwin Köster und Rolf Kress. Auch Deine Brötchengeber, die Rechtsanwälte, standen in der Anzugträger-Tradition. Du freilich hast in Gegenden ermittelt, vor denen Eltern ihre Kinder aus gutem Grund warnen. Mit Deiner Hilfe haben die Anwälte (die stets hervorragende Juristen waren!), oft genug arme Kerle aus der Bredouille gepolkt, in die sie unschuldig geraten waren. Solche, die im Leben gleich mehrmals Pech hatten, richtiges Pech. Der Fälle Lösung schien immer so einfach, Täter oder Täterin in den ersten Minuten eindeutig überführt. Von wegen! Die tatsächlichen Lösungen waren uns Zuschauern oft genug eine Ermahnung, Menschen nicht vorschnell und schon gar nicht nach dem Äußeren zu beurteilen: „Don’t judge a book by its cover“, sagen die Briten dazu. Ohne Dein sicheres Gespür für vermeintlich klare, tatsächlich aber erst mal völlig offene Kriminalfälle, wäre „Ein Fall für zwei“ wohl kein solcher Dauerbrenner geworden. Deine Autos passten dazu. Es musste ja immer schnell gehen. Manchmal kamst Du zum Lebenretten in der letzten Sekunde.

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Heute sieht die Gemeinde der Krimifans so viele Ermittler wie nie. Aber Du und „Dein“ Anwalt, bekommst Nachfolger in eurer Konstellation. Antoine Monot jr. und Wanja Mues treten in eure Fußstapfen, zwei etablierte Größen. Wir Zuschauer sind gespannt, Du wohl auch!

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