Wie sieht es nun bei den Minicars in Sachen Wertstabilität aus?
Die Bähr & Fess Forecasts GmbH in Völklingen ist dieser Frage auf den Grund gegangen (siehe auch Tabelle). Dabei entpuppt sich Opels jüngster und kleinster Spross als Senkrechtstarter. Der Opel Karl, der erst kürzlich auf den Markt kam, kann den anderen Cityflöhen in Sachen Wertstabilität Paroli bieten. „Der Karl wird unter anderem gegen den VW Up positioniert und da hat er sicherlich sehr gute Chancen. In seiner Klasse verfügt der kleine Opel über ungewöhnlich viele Optionen, die zwar den Preis nach oben treiben, aber auch einen Hauch Luxus (zum Beispiel Lenkradheizung) in den Karl strömen lassen. Der Karl positioniert sich außerdem gegen die PSA-Modelle und die kleinen Koreaner; seine Chancen, die besten Wiederverkaufswerte unter seinen Mitbewerbern zu erzielen, sind sehr groß“, so Dieter Fess, Mitinhaber der Bähr & Fess Forecasts GmbH. Die höchste Wertstabilität in vier Jahren attestieren die saarländischen Prognoseexperten dem smart fortwo und Toyota Aygo, unter deren Motorhaube ein 61- beziehungsweise 69-PS-Benzinmotor arbeitet, mit einem Restwert von rund 55,3 beziehungsweise 54,1 Prozent. Dicht dahinter mit einem Restwert von jeweils 53,8 Prozent können sich der Opel-Newcomer Karl und der Peugeot 108 auf dem Bronzeplatz platzieren. Bereits der Vorgänger vom Peugeot 108 – der 107 – war ein Erfolgsmodell. „Vielleicht sogar ein wenig zu erfolgreich, denn zur Zeit sind unsere Straßen noch mit allerlei Peugeot 107, Citroën C1 und Toyota Aygo dieser japanisch-französischen Kollaboration befahren. Der 108 ist natürlich das zeitgemäßere Fahrzeug im Vergleich zum 107: clevere Konnektivität/Infotainment, individuelle Ausstattungsvarianten, der Kofferraum wurde vergrößert und es gibt sogar einen 82 PS kräftigen Benzinmotor als Alternative zum 68-PS-Motörchen“, so Dieter Fess.
Dem Gros der Minicars attestieren die Prognose-Experten in vier Jahren RESTWERTE zwischen 53 und 48 Prozent.
Hier können sich der Citroën C1 (53,1 Prozent) und der Renault Twingo (51,6 Prozent) unter die Top Five der Wertstabilsten einreihen. Einen Hauch dahinter rangiert der Fiat 500 (51,2 Prozent). Mit dem 500 ist den Italienern ein Nostalgiestückchen gelungen, das auf kultige und geschickte Art mit der Originalformensprache spielt wie der Mini Cooper. Aber auch die Drillinge aus dem Volkswagen-Konzern VW Up (49,7 Prozent), Skoda Citigo (49,8 Prozent) und Seat Mii (48,3 Prozent) können sich einen Platz im oberen Mittelfeld sichern. Auch der Suzuki Celerio und der Ford Ka können sich mit einem Restwert von 48,6 Prozent beziehungsweise 48,7 Prozent in vier Jahren mit den Wolfsburger Konzerndrillingen messen. Am unteren Ende der Wertstabilitätsskala rangiert der Fiat Panda. Der 69-PS-Italiener hat in vier Jahren einen Restwert von nicht ganz 42 Prozent.
Schaut man sich die Wertverluste in Euro an, sieht man konträre Tendenzen. Beim Vergleich zweier Fahrzeuge innerhalb einer Klasse kann das Fahrzeug „A“ beispielsweise einen höheren prozentualen Restwert als das Fahrzeug „B“ haben, aber in Euro ausgedrückt, weist Fahrzeug „A“ unter Umständen einen geringeren Verlust auf. Derjenige, der die prozentuale Betrachtung des Restwertes als das allein seeligmachende Kriterium für den Werterhalt eines Fahrzeuges ansieht, wird bei monetärer Sicht sein Weltbild von Grund auf revidieren müssen. So sind beispielsweise der smart fortwo und der Toyota Aygo bei den Cityhüpfern mit einem Restwert von 55,3 beziehungsweise 54,1 Prozent die prozentualen Restwertkönige. Bei einem Neupreis von 10.335 für den smart und 9.950 Euro für den Japaner heißt dies, dass sie in vier Jahren einen prognostizierten Wertverlust von rund 4.619 beziehungsweise 4.566 Euro haben. Wettbewerber wie Citroën C1 oder der Peugeot 108 dagegen haben einen geringeren prozentualen Restwert, aber auch einen niedrigeren Neu-preis: Der Citroën verliert nach vier Jahren 4.167 und der Peugeot 4.110 Euro. Das heißt, die Besitzer verlieren ein paar hundert Euro weniger gegenüber dem smart beziehungsweise dem Aygo.