Joy Fleming: «Privat mag ich Kleinwagen»


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«Dankeschön – Ihre Joy aus Mannheim!» Wenn sich das musikalische Allroundtalent mit diesen Worten verabschiedet, ist nach gut zweieinhalb Stunden plus Zugaben noch lange nicht Schluss. Erst nach einer weiteren Zugabe, dem a capella gesungenen «Papa» (aus dem Film «Yentl»), lässt das Publikum Joy Fleming von der Bühne. Über die Faszination von Live-Auftritten, über die Freude an der Musik und ihre jüngsten Pläne sprach die Künstlerin mit KÜS magazin.

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Joy Fleming, Sie sind im «Talentschuppen» entdeckt worden. Was macht den Unterschied einer solchen Sendung zum heutigen Show-Casting aus?
Im «Talentschuppen» wurde live gesungen, da wurde nichts «nachgesungen», sondern es waren eigene Titel. Wenn man zusätzlich ein Instrument spielte, war das gut, aber keine Bedingung. Ich meine, dass man genau so auch wirklich den Nachwuchs suchen muss: Aus vielleicht 150 eingehenden Bewerbungen zehn aussuchen, aus verschiedenen Sparten, also zum Beispiel Volksmusik, Rock, Blues und Jazz. Und diese Talente sollten dann wirklich gefördert werden. Dann würde man auch ganz verschiedene Musikrichtungen hören, also eine Ballade, die am Flügel begleitet wird, eine peppige Rockband und anderes.

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Wie wichtig sind Ihnen selbst Ihre Live-Auftritte?
Die sind ganz, ganz wichtig! Auch wegen des direkten Kontakts zum Publikum. Es genügt nicht, dass das Publikum den Künstler schätzt – der Künstler muss auch das Publikum schätzen. Und auf der Bühne zu stehen und den Menschen im Publikum ihre Rührung anzusehen – für einen Künstler gibt es doch nichts Schöneres!

Indes haben Sie vor Kurzem mit «L’attraction» wieder eine Studioproduktion veröffentlicht? 
… aus Holland, ja. Das hat eine Vorgeschichte. Die Aufnahmen für «L’attraction» hatten wir vor rund 20 Jahren gemacht. Dann ist aber leider der Produzent verstorben. Und noch auf dem Totenbett hat er seinen Sohn gebeten, später die Fertigstellung der CD in die Hand zu nehmen. «L’attraction» ist als Studioproduktion eine ganz moderne CD geworden, da haben wir ganz gezielt den Computer für die Aufnahmen eingesetzt.

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Mit Ihren Auftritten sind Sie viel unterwegs – womit am liebsten?
Privat mag ich ja Kleinwagen (lacht). Ich hatte mal einen ganz alten, kleinen VW, richtig schön. Den würde ich gerne noch heute fahren, aber irgendwann war einfach Schluss, das Auto war nach vielen, vielen Jahren fertig. Aber: Wenn wir auf Tour sind, dann müssen wir mit großen Autos fahren, und die haben wir eben auch als Firmen-wagen: Mercedes, BMW, Opel. Das hat mehrere Gründe. Man muss zum Beispiel darauf achten, dass die gute Schalensitze haben, weil es um lange Strecken geht – Rückenproblemen vorbeugen! Außerdem sind wir auf Tour ja immer mit mehreren Personen unterwegs. Und dann geht es noch um sehr viel Gepäck, das problemlos Platz finden muss – Kleidung, technisches Equipment und mehr.

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Verraten Sie uns ein wenig über Ihre nächsten Pläne?
Eine neue CD mit meinem aktuellen Live-Programm erscheint demnächst. Und wir haben sehr viele Anfragen für Auftritte. Dann haben wir weitere CD-Produktionen in Vorbereitung. Übrigens: Vor einiger Zeit habe ich im Fernsehen «The Zimmers» gesehen mit ihrem Lead-Sänger Alf Carretta. Der hat, mit über 90, gesungen und gerappt: «My Generation» – klasse! (Lacht): Als ich das gesehen hab‘, dachte ich nur: Na, dann kann ich ja auch beruhigt 90 werden und mit meinem Live-Programm über zweieinhalb Stunden weiter auf der Bühne stehen.

Joy Fleming, vielen Dank für den Zwischenstopp.

Mit Joy Fleming sprach Roland Bernd

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