KÜS informiert: H-Kennzeichen 2016


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Wie schnell die Zeit vergeht. Eben noch ein begehrtes Premiumfahrzeug, dann sind plötzlich 30 Jahre vergangen, und es wird ein Oldtimer daraus, der das H-Kennzeichen trägt. Ein Oldtimer ist ein Fahrzeug, das vor mindestens 30 Jahren erstmals in den Verkehr gekommen ist, weitestgehend dem Originalzustand entspricht, in einem guten Erhaltungszustand ist und der Pflege des kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes dient. Übrigens: Die jetzt angesagten 30-Jährigen stammen zum größten Teil aus der Großserienproduktion, häufig schon mit ABS und Airbags. Eine Auswahl.

Die deutschen Hersteller hatten den Wankelmotor bereits aufgegeben, als Mazda mit dem RX-7 einen der meistgebauten Sportwagen auflegte

Die Einstufung eines Autos als Historisches Fahrzeug gehört zu den amtlichen Fahrzeuguntersuchungen, die auch die Prüfingenieure der KÜS vornehmen.

Alfa Romeo 75

wurde von Frühjahr 1985 bis Sommer 1992 gebaut und nutzte die gleiche Fahrgastzelle wie das Vorgängermodell Giulietta. Da sich Fiat den Sportwagenhersteller 1986 einverleibte, galt der „75“, dessen Bezeichnung auf das 75-jährige Jubiläum der Firma Bezug nahm, als letzter echter Alfa. Dabei schwörten die Alfisti insbesondere auf den Heckantrieb und die charakteristische Transaxle-Technik, bei der das Getriebe zur besseren Gewichtsverteilung hinten angesiedelt war. Der Alfa 75 verfügte über Vier- und Sechszylinder-Motoren, teilweise mit Turbo-Aufladung.

Audi 80 B3

Er sollte den Wandel der Ingolstädter weg vom Oberlehrerauto vorantreiben und als sportlicher Vertreter der Mittelklasse auftreten. Dazu besaß er eine komplett verzinkte Karosserie, einen optionalen Allradantrieb und eine Coupé- und Cabriolet-Variante. Äußerlich erinnerte die in den Jahren von 1986 bis 1991 produzierte dritte Generation ganz bewusst an den großen Audi 100 des Hauses. Technisch beeindruckten drehfreudige Einspritzmotoren und kräftige Turbodiesel.

7er-BMW E32

Als er im September 1986 erschien, hielt Mercedes Benz die Luft an. Die Bayern waren mit diesem eleganten Wurf drauf und dran, die Stuttgarter im S-Klasse-Segment ernsthaft zu bedrängen und technologisch in die Schranken zu verweisen. Die Bau-
reihe beließ es nicht bei den Sechszylinder-
Typen 730i (188 PS) und 735i (211 PS), sondern setzte ein Jahr später mit einen 300 PS starken V12 zum Paukenschlag an. Es war der erste Motor dieser Bauart in einem deutschen Nachkriegsautomobil. Mercedes hatte nur Achtzylinder zu bieten und benötigte fünf Jahre für die Revanche in Form des 600 SE.

Jaguar XJ40

Er war der Versuch, alte Tugenden in die Neuzeit zu retten. Der Wagen verfügte bei seiner Vorstellung 1986 zwar noch über die typischen Proportionen der klassischen XJ Serie 3, interpretierte sie aber mit zeitgeistigen Ecken und Kanten, die nicht jedem gefielen. Der Motorraum war für den aus dem XJ-S bekannten AJ6-Sechszylinder-Reihenmotor mit 3,6 Litern Hubraum und 212 PS maßgeschneidert (1993 folgte nach heftigen Anpassungen auch ein Zwölf-
zylinder). Eine kleinere Version mit 2,9 Litern Hubraum wurde in Europa nicht angeboten. Unabhängig von der Motorisierung existierten zwei in der Ausstattung unterschiedliche Versionen als XJ6 und Sovereign
sowie der Daimler als Spitzenmodell der Baureihe, die 1994 eingestellt wurde.

Mazda RX-7

Die Japaner griffen die Idee von Felix Wankel auf und entwickelten den anfälligen Kreiskolbenmotor weiter. Es war zwar schnell klar, dass das Konzept nicht zur Massenmotorisierung reichte, aber es entstand das Sportcoupé RX-7, das 1978 zum ersten Mal ausgeliefert wurde. Der Zweischeiben-Wankel leistete als Front-Mittelmotor 105 PS. Sieben Jahre später folgte die Generation zwei: mehr Leistung, modernes Fahrwerk und Design. Der RX-7 debütierte als Cabrio und in einer Turbo-
version mit Ladeluftkühler, die in Europa 180 PS mobilisierte. 1992 folgte die dritte Generation. Mazda beendete das Wankel-
Abenteuer 2012 mit dem RX-8.

Mitsubishi Pajero

wurde ab 1982 gebaut und erlebte insgesamt vier Generationen. Seine Einführung war mit einer Peinlichkeit verbunden, da „Pajero“ auf Spanisch „Wichser“ bedeutet. Daher kam der Mitsubishi in den entsprechenden Ländern als „Montero“ auf den Markt. Wie auch immer, der Offroader galt als harter Bursche und belegte das mit zahlreichen Erfolgen bei der härtesten Motorsportrallye der Welt, der Rallye Paris-Dakar. Zu der kurzen Ausführung des Pajero, die es als Canvas-Top auch offen gab, gesellte sich der Fünftürer L040, der bis 1990 vom Band lief. Die Vier- und Sechszylinder leisteten als Benziner oder Turbodiesel von 84 bis 141 PS.

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