Ein Besuch auf Schloss Langenburg


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Seit dem 13. Jahrhundert befindet sich Schloss Langenburg im Besitz der Fürstenfamilie zu Hohenlohe-Langenburg. In der Folgezeit wurde die damalige Burganlage zu einem Residenzschloss mit bedeutendem Renaissance-Innenhof ausgebaut. Im 18. Jahrhundert folgten teilweise Umbauten im Barockstil mit klassizistisch anmutender Fassade. Ein Großbrand zerstörte 1963 weite Teile. Der Wiederaufbau wurde 1966 abgeschlossen. Dieses Prunkstück hat natürlich auch einen Marstall, der heute nebst modernem Anbau ein nobles Automobilmuseum beherbergt. Entstanden war die Idee dazu aus der engen Freundschaft zwischen dem Rennfahrer und Sportredakteur Richard von Frankenberg und dem Autoliebhaber und Schlossherren Fürst Kraft zu Hohenlohe-Langenburg.

Der Verein Deutsches Automuseum Heidelberg nahm 1969 den Fürsten als Mitglied auf und beschloss 1970, den Sitz nach Langenburg zu verlegen. Das anfängliche Potenzial bestand aus 18 Oldtimern unterschiedlichster Herkunft, die in den folgenden Jahren laufend ergänzt wurden. Nach dem Tod Richard von Frankenbergs wurde die doppelstöckige neue Halle mit umlaufender Galerie nach ihm benannt. Fürst Kraft starb 2004. Sein Sohn, Fürst Philipp zu Hohenlohe-Langenburg, selbst versierter Sammler und kenntnisreicher Autoexperte, übernahm das Erbe und verwaltet, pflegt und hegt die wertvollen Sammelstücke mit Hingabe.

2.000 Quadratmeter voller automobiler Kunstwerke, die Stil und Technik aus fast 100 Jahren Autogeschichte vermitteln.

Jedes Exponat hat Platz, sich in seinem Charakter zu entwickeln. Filme und Audioerklärungen leiten den Besucher durch die Ausstellung. Neben Klassikern stehen Hightech-Entwicklungen im Schnittmodell.

Oldtimerfreunde bringen zusätzliche Bewegung ins Schloss, wenn sie ihre Wochenendausfahrten oder historische Rallyes hierher planen. Dann wird der Schloss-Innenhof zur Tribüne hochwertiger Raritäten. Der Fürst selbst nimmt daran teil, startet seinen Jaguar-E-Typ und ist als Gastgeber mittendrin.

Im Marstall empfängt den Besucher auch ein letztes verbliebenes Unikat aus langer Vorzeit. Ein „K-Wagen“: Professor Wunibald Kamm, begnadeter Konstrukteur und Aerodynamik-Experte, baute Ende der 30er-Jahre vier gleiche Modelle. Zwei davon basierten auf dem BMW 335-Typ, die beiden anderen auf dem Mercedes 170 V Diesel. Davon steht das letzte Exemplar im Museum. Eine Aluminiumkarosserie und ein 1,7-Liter Mercedes Diesel mit 38 PS verhalfen der strömungsoptimierten Limousine zu einer damals exorbitanten Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h. Ein paar Meter weiter eine Stuttgarter 300 d Pullman-Limousine, eine der berühmten Staatskarossen des Bundes. Queen Elizabeth II und Prinz Philip waren damit 1965 zum Schloss gereist.

„Menschen, Autos und Geschichte“

Unter diesem Motto leitet Fürst Philipp die außergewöhnliche Kollektion. Aktuelle Themen und Wechselausstellungen beleben das Ganze zusätzlich. Wer dann nach Erfrischung oder Stärkung sucht, wird zum Abschluss im Rosengarten-Schlosscafé mit Blick übers Hohenloher Land nochmals belohnt.

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