Alternative Antriebe bei großen Lkw


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Elektromobilität ist nicht nur im Pkw-Bereich das beherrschende Thema bei der Transformation der öffentlichen und der individuellen Mobilität. Längst hat diese Begrifflichkeit auch die Nutzfahrzeug-Industrie erfasst. Der Güterverkehr auf der Straße ist mit einem Anteil eines Drittels an den Emissionen im Mobilitätsbereich ein bedeutender Faktor auf dem Weg zu einer sauberen Umwelt. Wie soll also in Zukunft auf der »letzten Meile« geliefert werden, wie sollen Güter über weite Strecken nachhaltig und möglichst emissionsfrei transportiert werden? Für Nutzfahrzeuge vieler Kategorien, vom Midsize-Transporter im urbanen Lieferverkehr bis hin zum 20-Tonner und mehr, werden Lösungen gesucht. Laut einer aktuellen Studie sollen alternative Antriebe bereits 2025 schon fast die Hälfte in Lkw-Flotten ausmachen.

Um die Klimaschutzziele und die CO2-Flottengrenzwerte zu erreichen, muss die Dekarbonisierung des Güterverkehrs mit Nachdruck vorangetrieben werden. Der Handlungsdruck für die Hersteller ist entsprechend groß. Um drastischen Strafzahlungen aus dem Wege zu gehen, müssen sie den CO2-Ausstoß ihrer Flotten EU-weit bis 2030 um 30 Prozent verringert haben. Eine Marge, die bis 2050 bis auf 90 Prozent gesteigert werden soll.

Neben reinen batteriebetriebenen Lastern kommt im Güterfernverkehr und im Nfz-Bereich in den Städten auch die Mobilität mit Wasserstoff immer stärker ins Spiel. Vorteil des Wasserstoffs ist zum einen dessen hohe Dichte des Energiespeichers. Zudem kann aber auch das bestehende Tankstellennetz mit der Errichtung von Wasserstoff-Tankstellen genutzt werden. Auch die kurze Zeit des Tankens spräche für den Wasserstoff.
Inwieweit allerdings die technische Weiterentwicklung im Bereich der Akkus und die Verbesserung der Lade-Infrastruktur den BEV im Schwerlastverkehr mittelfristig eine Rolle spielen werden, ist jetzt noch nicht zu sagen.

Derzeit werden vor allem bei Nutzfahrzeugen, die eine geringere tägliche Kilometerleistung aufbringen müssen, wohl die batteriebetriebenen Modelle den weitaus höheren Marktanteil ausmachen. Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung spricht nach einer Beobachtung realer Lkw-Touren in seiner Machbarkeitsstudie bereits von einer „kurzfristigen Möglichkeit der Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs“. Der Fernverkehr mit Lkw weit über 20 Tonnen Nutzlast sei die „nächste Herausforderung bei der Elektrifizierung des Transportgewerbes“. Hybridfahrzeuge seien demnach lediglich eine Zwischenlösung auf dem Weg zu Elektro- und Wasserstofffahrzeugen.

Zunächst geht es um eine möglichst hohe Ladeeffizienz und das Senken der Gesamt-Betriebskosten der Hersteller. Die TCO (total cost of ownership) wollen Zulieferer bereits mit modularen Ladestationen günstig beeinflussen. Mobile, flexible und stationäre Schnellladestationen bieten sich als Partner an. Das schwedische Start-Up Volta Trucks, das im österreichischen Steyr ab dem kommenden Jahr Elektro-Lkw bis zu 16 Tonnen produziert, bietet mit seiner »Truck as a Service«-Lösung (Taas) eine End-to-End-Lösung und sieht damit die Elektrifizierung gewerblicher Fuhrparks bei gleichzeitiger Risikoreduzierung vereinfacht und beschleunigt.

Der Wettbewerb in Bereich der Elektrifizierung der Nutzfahrzeuge ist also ausgerufen. Elektro-Lkw sind bereit, die Straßen zu erobern. Nur: Auf dem Weg dahin gibt es nicht den einen einzigen »Königsweg«.

Fotos Iveco, Volvo

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