Benziner derzeit deutlich wertstabiler als BEV


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Die Neuzulassungen in Deutschland für rein batterieelektrisch angetriebene Elektrofahrzeuge (BEV) sind im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren noch recht übersichtlich. Nicht einmal jede sechste Neuzulassung in Deutschland entfiel im vergangenen Jahr auf ein BEV-Fahrzeug.

2023 Volvo XC40 Front

 

BMW iX1 xDrive30

Opel Mokka Electric

2022 wurden hierzulande laut Kraftfahrt-Bundesamt insgesamt gut 2,65 Millionen Pkw und Kombi neu zugelassen, darunter waren 470.559 Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb. Die meisten Elektro-Zulassungszahlen konnten Tesla (69.963 Einheiten), VW (63.206 Einheiten) und Hyundai (32.877 Einheiten) verzeichnen. Wie aber sieht es mit den zukünftigen Restwerten der Elektroautos im Vergleich zu konventionellen Benzinmodellen aus? Die Prognose-Experten von Bähr & Fess Forecasts haben ausgewählte Modelle gegenübergestellt (siehe auch Tabelle). Ein Problem ist, dass die Hersteller-Neupreise bei den aktuellen Stromern derzeit noch deutlich über den Anschaffungspreis eines Fahrzeugs mit konventionellem Antrieb liegen. „Die Restwerte der E-Autos verbessern sich. Der Grund dafür liegt im Wegfall der staatlichen Förderung. Als diese noch gewährt wurde, näherte sich der Neupreis eines Elektroautos sehr dicht an das Gebrauchtwagenpreisniveau an. Die Folge war ein Abbruch der Nachfrage nach gebrauchten Elektroautos. Nun, da die Förderung reduziert ist beziehungsweise ausläuft (bei gewerblichen Käufern), ist es umgekehrt“, so Dieter Fess Mitinhaber der Bähr & Fess Forecasts GmbH mit Sitz in Saarbrücken.
Wie erfolgreich aber sind Elektro-Autos am Markt in Sachen Wertstabilität gegenüber ihren benzinangetriebenen Pendants? Die prognostizierten Restwerte belegen, dass es in Bezug auf den Wiederverkauf einen Trend zugunsten der Benziner gibt – sowohl bei den prozentualen Restwerten als auch bei den Wertverlusten in Euro. Die Tabelle weist die Restwert-Prognosen in Prozent und die Wertverluste ausgewählter Modelle in vier Jahren mit einer Gesamtlaufleistung von 60.000 Kilometern aus. Die Saarbrücker Prognose-Experten haben ausgewählte Modelle näher ins Visier genommen und das Resultat fiel eindeutig mit bis zu mehr als acht Prozent-Punkten zugunsten der Benzin-Versionen aus. So attestierten die Prognostiker dem Mazda CX-30 e-Skyactiv-G beispielsweise einen Restwert von 50,1 Prozent, der Japaner MC-30 mit reinem Elektroantrieb dagegen hat nach dem genannten Zeitraum nur noch einen Restwert von 41,5 Prozent. Gut sieben Prozent-Punkte besser ist der Restwert beim Rüsselsheimer Mokka 1.2 Turbo (49,7 Prozent) im Vergleich zum Mokka-e (42,6 Prozent). Jeweils 6,7 Prozent-Punkte besser im Restwertverhalten sind die Benziner GLA 200 DCT (57,2 Prozent) im Vergleich zum EQA 250 (50,5 Prozent) von Mercedes sowie der Peugeot 2008 PureTech 130 EAT8 (52,7 Prozent) im Vergleich zum e-2008 (46,0 Prozent).
Rund fünf Prozent-Punkte besser ist die Wertstabilität beim Volvo XC40 zugunsten der Benzin-Version. „Der Schwede ist vieles – nur nicht preiswert. Stattet man dieses Exemplar großzügig mit überwiegend sinnvoll zusammengestellten Paketen aus, dann ist die 60.000-Euro-Grenze nicht mehr weit entfernt. Eine Besonderheit des Modells: Während zum hochwertigen Innenraum Leder üblicherweise ganz selbstverständlich gehört, ist er beim Premium-SUV aus Schweden komplett lederfrei. Aber: „Die Qualität hält problemlos mit der anderer Premiummarken Schritt“, so Dieter Fess. Geringfügig geringer fällt die Wertstabilitäts-Differenz beim DS3 aus. Hier attestieren die Saarbrücker dem 130 PS starken Benziner einen Restwert von 48,7 Prozent in vier Jahren, die Prognose für den Elektro-DS3 dagegen liegt bei 44,4 Prozent. Fairerweise muss man jedoch auch sagen, dass alle BEV-Versionen um einige Tausend Euro teurer in der Anschaffung sind. So liegt der Neupreis des DS 3 PureTech 130 EAT bei rund 30.040 Euro und für den DS3 E-Tense werden 40.540 Euro aufgerufen. Beim Wertverlust in Euro heißt das, dass der Pilot vom 130 PS starken DS3 einen Wertverlust von rund 15.410 Euro hinnehmen muss, beim Elektro-DS3 (22.540 Euro) sind es dagegen rund 7.130 Euro mehr. „Französische Autohersteller verstehen sich aufs Design. Das ist sicherlich kein Geheimnis. Gerade der DS3 demonstriert dies sehr eindrucksvoll. Zusammen mit der Achtgang-Automatik harmoniert der 130-PS-Benziner gut. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass diese Zahl auf dem Papier eher „schwachbrüstig“ anmutet. Vor allem in unteren Drehzahlbereich wirkt der kleine Franzose sehr durchzugsstark. Die Verarbeitung ist auf einem dem Neupreis angemessenen Niveau“, so Dieter Fess. Lediglich beim BMW iX xDrive30 (51,2 Prozent) im Vergleich zum X1 xDrive 23i Steptronic (51,9 Prozent) liegen die prognostizierten Restwerte beider Antriebsvarianten in etwa auf gleichem Niveau.

Fotos BMW, DS, Mazda, Opel, Volvo

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