Wir beleuchten in der Historie die Definition des Automobils etwas genauer. Was ist ein Automobil? Das griechische Wort auto (selbst) und das lateinische Wort mobilis (beweglich) werden zusammengeführt, um sich im Wort von denen, zu dieser Zeit, üblichen und vorherrschend von Tieren gezogenen Karren zu unterscheiden. Somit stellt sich aus dieser Definition ein sich selbst antreibendes, mehrspuriges, nicht schienengebundenes Kraftfahrzeug dar.
Überlegungen und Entwicklungen zeugen bereits seit mehr als 6.000 Jahren von der selbstständigen Fortbewegung. Das Rad war der Ursprung. Schon seit etwa 400 v. Chr. gibt es Entwicklungen und fahrbare Versuche mit Muskelkraft (Belagerungstürme der Hellenen).
Der Grieche Heron von Alexandria konstruiert um 100 v. Chr. eine Art Dampfmaschine.
Anfang des 17. Jahrhunderts bewegt sich, dank Windkraft, der niederländische Naturwissenschaftler Simon Stevin mit seinem Segelwagen. Eine immer größere Anzahl von dampfgetriebenen Gefährten unterschiedlichster Größe entsteht ab dem Jahr 1760. Der heute wieder populäre Elektroantrieb ist bereits Ende des 19. Jahrhunderts sehr weit verbreitet. Bis zu einem X-fachen höher sind die Geschwindigkeiten gegenüber den mit Verbrennungsmotor angetriebenen Fahrzeugen. Den Beweis erbringt der Belgier Camille Jenatzy 1899 mit seinem Elektro-Rekordwagen «La Jamais Contente» (siehe KÜS magazin 28). Er erreicht eine Vmax von 105,8 km/h.
Doch zu einem echten Durchbruch des Verbrennungsmotors kommt es eben erst mit dem Benz’schen Prinzip, zwei Jahre nach der Patentanmeldung am 29. Januar 1886 als dreirädriges «Fahrzeug mit Gasmotorenantrieb» in der Klasse 46 – Luft- und Gaskraftmaschinen: 1888 fährt Bertha Benz, Ehefrau von Carl Benz, mit ihren beiden Söhnen von Mannheim nach Pforzheim. Die Berichterstattung in den Zeitungen lässt den einen oder anderen Skeptiker verstummen und die Meinungsbildung schwenkt zu guter Letzt zum Automobil um.