Mit dem unbeugsamen Glauben
an die Funktionalität seines Netzwerks
Die DTM ist nicht die einzige Serie, bei der GT3-Fahrzeuge im Mittelpunkt stehen. Deswegen herrscht vor dem Saisonauftakt auch noch etwas Skepsis. Aber dem Mann, der dies alles zu verantworten hat, werden auch jede Menge Daumen gedrückt für sein Projekt. Dass es überhaupt so weit kommt, ist vor allem das Verdienst von Gerhard Berger. Der DTM-Boss kämpfte unerschütterlich um den Verbleib der Serie nach den Ausstiegen der Hersteller, die seit Jahren diese Serie prägten. Der 61-jährige Österreicher tat dies mit dem unbeugsamen Glauben an die Funktionalität seines Netzwerks, das er seit seiner Zeit als Formel-1-Pilot pflegt.
Berger ging, als die meisten Insider bereits das Ende der DTM vorausgesagt hatten, tatsächlich Klinken putzen. Von Haus zu Haus. Er glaubte an sein neues Projekt mit Kundenteams, leistete viel Überzeugungsarbeit in der Industrie. Denn ohne Unterstützung seitens der Hersteller ging und geht es natürlich nicht. Und er fand Gehör bei Menschen, die professionellen Langstreckensport betreiben und die in der Endurance-Szene zu Hause sind: ABT Sportsline, ROWE Racing, Team Rosberg, WINWARD Racing, GetSpeed Performance, Haupt Racing und Walkenhorst. Die meisten von ihnen sind auf dem Nürburgring zu Hause, wenn Klassiker wie das 24h-Rennen oder die NLS (Nürburgring Langstreckenmeisterschaft) ausgefahren werden.
Und zwei weitere Coups gelangen ihm: Mit dem jungen Dresdener Team T3 Motorsport balancierte er einen Lamborghini Huracan in die neue DTM. Und seine Verbindungen zu Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz sorgten ebenfalls für Aufsehen – mit dem Einstieg von Ferrari in die neue DTM mit dem von Red Bull alimentierten Team AF Corse. Die beiden 488 GT3 mit der Besetzung Nick Cassidy / Liam Lawson / Alex Albon sind, als Rückkehr von Red Bull und Ferrari in die DTM nach zweijähriger Abwesenheit, ein Meilenstein für die Traditionsserie.