Am Bootsanleger in Wehlen treffen wir Thomas. Mit dem Nationalparkführer setzen wir per Boot über zum anderen Elbufer und folgen den Spuren der romantischen Maler. Vorbei an der mittelalterlichen Burgruine hoch über der Elbe geht es Richtung Uttewalder Grund. Zwischen bizarren Felsformationen, mächtigen Bäumen, ausgreifenden Farnen und samtweichen Moosen soll einst der Teufel sein Unwesen getrieben haben. Von derlei Mythen haben sich die Naturmaler nicht schrecken lassen. Caspar David Friedrich wanderte immer wieder durch diesen geheimnisvollen Wald mit seinem sagenumwobenen Felsentor, von dem der bedeutendste Maler der Romantik zahlreiche Skizzen anfertigte und später auf Leinwand bannte. Felsschluchten wie der Uttewalder Grund oder die Wolfsschlucht, mittelalterliche Burgen wie die Veste Hohnstein und nicht zuletzt die berühmte Bastei gehören zu den Highlights auf dem 116 Kilometer langen Malerweg, einem der beliebtesten Wanderwege Deutschlands. In acht Tagesetappen führt er von Liebethal nach Pirna.
An der Bastei angekommen, erleben wir den Kontrast zur beschaulichen Ruhe in der Felsenschlucht. Autos und Shuttlebusse bahnen sich ihren Weg zwischen den Besuchern der bekanntesten Sehenswürdigkeit der Sächsischen Schweiz. Von der Aussichtskanzel zwischen den Sandsteinfelsnadeln, die bis zu 200 Meter in die Höhe ragen, eröffnet sich ein atemberaubender Blick über die Elblandschaft. Durch Erosionen aus urzeitlichen Meeresablagerungen wurden die Sedimente einst übereinandergeschichtet und in die Höhe getürmt. Im Lauf der Zeit haben die Naturgewalten bizarre Felsnadeln und schwindelerregende Überhänge daraus geformt.
Auf einer anderen Etappe führt der Malerweg zum Kurort Rathen mit seiner mächtigen Felsenkulisse. Auch hier teilt die Elbe den Ort in zwei Teile. Mit der Gierseilfähre geht es von Ober- nach Niederrathen und weiter auf dem Malerweg über den Amselgrund durch die Wolfsschlucht und das Polenztal nach Hohnstein.
Auch die mittelalterliche Burg Stolpen, die sich von einem beeindruckenden Basalthügel über die Landschaft erhebt, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. In einem der markanten Türme der einst kurfürstlichen Burganlage hatte August der Starke seine Hauptmätresse Gräfin Cosel verbannt. Aus verschiedenen Perspektiven hat Caspar David Friedrich diesen Coselturm skizziert.
Zu den besonders stimmungsvollen Bildern der romantischen Malerei gehört der »Wanderer über dem Nebelmeer«. Caspar David Friedrich platzierte ihn nahe der Ortschaft Krippen. Seine Eindrücke des Wanderers, der die Natur betrachtet, nahm er in einer Skizze auf, die er später in seinem Atelier in Dresden auf die Leinwand brachte. Unter den schriftlichen Zeugnissen an das Leben in Sachsen seien die Erinnerungen von Erich Kästner herausgegriffen. Unter dem Titel »Als ich ein kleiner Junge war« beschreibt er nicht zuletzt auch mit Begeisterung seine Wanderungen.
Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen
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Tourismusverband Sächsische Schweiz
saechsische-schweiz.de
Wandern auf dem Malerweg
malerweg.de
Wanderungen mit zertifizierten Wanderführern im Nationalpark Sächsische Schweiz
nationalpark-saechsische-schweiz.de