Fast ein halbes Jahrhundert ist Mitsubishi nun auf dem deutschen Markt. Und jeder halbwegs beschlagene Autokenner kann gleich einige Modellnamen im Schlaf aufzählen. Der Colt – nicht das Schießeisen, sondern der Kleinwagen – wurde in sechs Generationen gebaut.
Nicht ganz so lange, aber immerhin 18 Jahre, liegt das erste Mitsubishi-Elbetreffen in Pretzsch zurück. 2023 versammelten sich hier die sechs Generationen des Kleinwagens, der 1978 erstmals auf den deutschen Markt kam. Die hatte Mitsubishi Motors Deutschland (MMD, Friedberg) quasi mitgebracht. Die bisher letzte Generation, als Drei- und Fünftürer sowie als Cabrio erhältlich, war gemeinsam mit dem smart fourfour entwickelt worden und von 2004 bis 2012 zu haben. Danach gab es erst mal keinen neuen Colt mehr. Aber 2023 kommt er zurück, in siebter Generation.
Wie fährt sich der 1978er-Colt heute? Auf einer ersten Fahrt von Leipzig in Richtung Pretzsch haben wir das getestet. Unter der Motorhaube arbeitet ein 1,4-Liter-Benziner mit 51 kW/70 PS und ermöglicht eine flotte Fahrt mit einer Spitzengeschwindigkeit bis zu 152 km/h. Die Kraft wird dabei über Viergang-Schaltgetriebe Spurt & Spar (4 x 2-Getriebe) auf die Vorderräder gebracht. Die technische Besonderheit: Es ist ein Vierganggetriebe mit Vorgelege. In der länger übersetzten Eco-Stufe sorgt es für eine sparsame Fahrt und die Sport-Einstellung sorgt für die Beschleunigung mit einer vorteilhafteren, kürzeren Übersetzung. Das macht sich auch heute noch positiv bemerkbar.
1984 erschien die zweite Colt-Generation mit Fünfgang-Schaltung, der Nachfolger (1988 bis 1992) hatte große Glasflächen und einen Heckspoiler. Anders als alle Vorgänger wurde er nur noch mit drei Türen angeboten. Darauf folgten die Generationen vier (1992 bis 1996), fünf (1996 bis 2004) und sechs (2004 bis 2012). Insgesamt wurden mehr als 400.000 Einheiten in Deutschland zugelassen. Aktuell sind davon immer noch 90.000 Exemplare unterwegs.
Die siebte Generation wird mindestens 49 kW /67 PS unter der Motorhaube haben, so viel leistet der Ein-Liter-Dreizylinder-Benziner. Das Top-Modell kommt auf eine Systemleistung von 105 kW/143 PS. Die ergibt sich beim Colt-Hybrid aus einem Benziner mit 69 kW /94 PS und einem Elektromotor mit 36 kW/49 PS. Auch der Colt geht mit der Zeit.
Organisator Kai Wandersee, der über den Rallye-Sport zu Mitsubishi kam, erinnert sich noch genau an die Elbetreffen-Premiere 2005: 9 Grad Außentemperatur, 14 Stunden Dauerregen und 107 Teilnehmer. 344 waren es dieses Jahr. Bewahrt hat sich das Treffen seinen familiären Charakter und die schon traditionelle Diamantenkette, von Pretzsch nach Bad Schmiedeberg und zurück. Der hupende Autokorso, der rund 15 Kilometer langen Fahrt, ist tatsächlich sehr beliebt, auch bei den Anwohnern, die in großer Zahl am Straßenrand standen.
Ein Colt für viele Fälle
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