Besonders gern gesehen sind Gäste, die mit einem Elektro- oder Erdgasauto anreisen: An zwölf Ladesäulen können sie Strom zapfen oder am Gaskompressor ihre Fahrzeuge mit Erd- und Biogas (CNG) betanken. Wer mit der Bahn ankommt, wird kostenlos am Bahnhof Füssen abgeholt und muss während seines Aufenhaltes im Hotel nicht nur zu Fuß gehen: Die hauseigene E-Flotte wird gegen geringe Gebühr verliehen; sie besteht aus einem Tesla Model S, einem BMW i3 und einem lustigen zweisitzigen Dreirad namens Sam.
Wer ohne Auto anreist
kann die hauseigene E-Flotte benutzen
Ebenso folgerichtig wie die Energiewende betreibt Eggensberger sein 124-Betten-Haus seit 2002 als zertifiziertes Bio-Hotel (www.eggensberger.de). Achtzig Prozent der Lebensmittel bezieht er aus einem Umkreis von 120 Kilometer rund um seinen Heimatort, ein Teil liefert der familieneigene Bioland-Bauernhof. Man lebt gesund: Von den vier Gängen der täglichen Hauptmahlzeit enthält nur einer Fisch oder Fleisch.
Den CO2-Fußabdruck eines durchschnittlichen deutschen Hotelgastes von 84 Kilogramm pro Tag hat Eggensberger auf ein Zehntel vermindert und denkt weltweit: Diese acht Kilogramm CO2 gleicht er mit der finanziellen Förderung einer Windkraftanlage in Neu-Kaledonien aus.
Die Zukunft hat eine Gegenwart, nicht nur in Form von naturgemäßem Bauen und nachhaltigem Wirtschaften: Es gibt Saunen und Massagen, einen Garten-Badeteich, kenntnissreiche Physiotherapeuten. Andreas Eggensberger ist selbst einer und hält große Stücke auf Wasseranwendungen nach Art des Pfarrers Kneipp. Wenn er daheim ist, kommen die Gäste jeden Morgen in den Genuss von Güssen des Hausherrn höchstpersönlich.
Ein Augenschmaus, der schon immer da war: ein herrlicher Blick auf den Hopfensee, die sanfte Allgäuer Hügellandschaft, über die sich als Kulisse die Gipfel der Alpen erheben. Diese Schönheit hat schon der legendäre Bayernkönig Ludwig II zu schätzen gewusst und das Schloss Neuschwanstein in Sichtweite des Hotels erbauen lassen.
SAM
Den Kabinenroller haben einst Schweizer Ingenieure konstruiert, nachdem Smart-Vordenker Nicolas Hayek das Projekt an Daimler verkauft hatte. Daher die Namensähnlichkeit mit dem Kleinstwagen. Die Produktion wurde inzwischen aus Kostengründen aus der Schweiz nach Polen verlagert.
Ein Kommentar
Tolles Projekt! Im PV-Magazin erschien ebenfalls ein Artikel über dieses Hotel,
https://www.photovoltaik.eu/landwirtschaft/neugierige-gaeste-willkommen
mfg
Andi