Erst die Pioniere, jetzt die Touristen


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«Tagestour zum Nordpol – Pioniere der deutschen Tourismusgeschichte» titelte das KÜSmagazin in der Herbstausgabe 2008 und berichtete über Manuel Kliese, Sven Maertens und Sebastian Schmitz (www.polarflug.de) die 2007 – im internationalen Polarjahr – den ersten spektakulären Expeditionsflug in eine der abgelegensten und unbekanntesten Gegenden der Erde organisierten. Nach der gelungenen Premiere checken in Düsseldorf unter der Flugnummer LT 9999 wieder über 300 Passagiere ein, um an Bord eines Airbus A330-200 der LTU/Air Berlin einen Tag lang «Nordpol light» zu erleben.

Polarflug Foto 1

Von Düsseldorf aus startet der komfortable Airbus A330-200 der Air Berlin zum 13-stündigen Jubiläumsflug. Vorbei an Hamburg und Sylt nimmt die Maschine logischerweise nördlichen Kurs in Richtung Norwegen. Dort führt der Flug entlang der bizarren, alpinen Westküste, bis sie bei Tromsö, bereits in niederarktischen Gefilden, auf die Barentssee hinausfliegt. Nun liegt eine der faszinierendsten und extremsten Landschaften vor uns. 1.000 Kilometer nördlich des Nordkaps erreichen wir das Spitzbergen-Archipel – mit der Größe Irlands eine fast vollständig von mächtigen Gletschern bedeckte und Eisbergen umgebene polare Wildnis. Hier verlassen wir unseren Kurs sowie unsere maximale Flughöhe, um diesen hocharktischen Naturraum näher zu sein. Unter uns liegen kalbende Gletscher, die charakteristischen spitzen Berge und majestätische, teils von Packeis bedeckte Fjorde. Dann überfliegen wir die einzige Siedlung der Inselgruppe, Longyearbyen und, wenn die Wetterverhältnisse und die lokalen Behörden das zulassen, in niedriger Höhe den nördlichsten Linienflughafen der Welt, Svalbard Lufthavn Longyear. Nun führt unser Flug weiter in nördlicher Richtung, direkt über den landschaftlich besonders reizvollen Norden Spitzbergens.

Kurz vor Erreichen des Pols sorgt ein Countdown dafür, die Überquerung besonders
intensiv mitzuerleben. Unmittelbar nach dem Überflug des Nordpols, jetzt wieder direkt auf südlichen Kurs in Richtung Alaska, setzen wir mit einer 360°-Kurve zum zweiten Superlativ des Jubiläumsfluges an – der schnellstmöglichen Weltumrundung. Innerhalb kürzester Zeit durchfliegen wir alle
360 Längengrade der Erde mehrfach.

Während des 12-Stunden-Fluges serviert die Crew den Passagieren drei Mahlzeiten und tischt auch kulinarische Spezialitäten der Polargebiete auf. Die großartigen Ausblicke werden durch interessante Lektorate abgerundet, in denen den Passagieren interessante Einblicke in die Arktisforschung aus dem Weltall, in der Flugmedizin oder die Geschichte der Polareroberungen vermittelt werden.

Piloten müssen für Flüge in dieser Region speziell qualifiziert sein. Entscheidend ist, dass die Bordcomputer und der Autopilot entsprechend programmiert sind, denn spätestens am geographischen Nordpol spielt die Navigation verrückt.

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