Die Werkstatt-HU ist vom Tisch. Was sagen Sie zur Entscheidung des BLFA-TK?
Peter Schuler: Ich begrüße diese Entscheidung. Sie spiegelt die Meinung der Bevölkerung und auch den größten Teil des Kfz-Gewerbes wieder. Das besagen aktuelle Umfragen. Durch Initiativen einzelner Personen des ZDK und einzelner Landesverbände gab es in den letzten Monaten viel Unruhe bei den Prüfingenieuren und den Werkstattinhabern. Man sollte diese Entscheidung des Bund-Länder-Fachausschusses Technisches Kraftfahrwesen jetzt akzeptieren und sie nicht als vorläufig bezeichnen. Die TK-Entscheidung sowie die Gesprächsergebnisse auf politischer Ebene stellen ein klares Bekenntnis zum existierenden System dar. Daran wird sich nichts ändern. Es gilt jetzt, den Blick nach vorne zu richten.
Wie sehen Sie die Zukunft der Hauptuntersuchung in Deutschland?
Das in unserem Land praktizierte System der Trennung von Fahrzeugprüfung und Reparatur bietet für den Verbraucher ein hohes Maß an Transparenz. Die neutrale Kontrolle durch den Prüfingenieur und die professionelle Instandsetzung durch den Fachbetrieb garantiert eine qualitativ hochwertige Dienstleistung für die Fahrzeugbesitzer. Das wird meiner Meinung nach auch so bleiben.
Oft zitiert wurde in den letzten Wochen die Situation der Fahrzeugüberwachung in Europa. Wagen Sie hier einen Blick in die Zukunft?
Ich denke, dass es in der Zukunft eine Harmonisierung der Fahrzeugüberwachung in Europa geben wird. Es muss unser Bestreben sein, dass das deutsche Modell in ganz Europa Gültigkeit hat. So sind beispielsweise in manchen Ländern Abgasuntersuchungen und Sicherheitsprüfungen nicht vorgesehen. Es sollte jedoch im Interesse der Prüforganisationen und der Kfz-Betriebe sein, dass diese Dienstleistungen beibehalten werden und es sie auch weiterhin geben wird. Daher ist beispielsweise eine gemeinsame Gangart gefragt und keine erneute Diskussion über eine HU durch die Werkstatt. Wenig zielführend sind hier auch Vergleiche mit anderen europäischen Ländern, wie in den Diskussionen der vergangenen Wochen geschehen.
Wissen sollte man, dass über 80 % der europäischen Länder derzeit die klare Trennung zwischen Prüfung und Reparatur praktizieren.
Wie wird die Zusammenarbeit der Überwacher mit den Werkstätten in Zukunft aussehen?
Die Sachverständigenorganisationen sehen sich nach wie vor als Partner der Kfz-Werkstätten. Daran wird sich nichts ändern. Ich denke, die meisten im Gewerbe wissen, dass sie mit den zusätzlichen Dienstleistungen, die die Überwacher bieten, die Attraktivität und Auslastung ihrer Betriebe steigern können. Es ist jetzt wichtig, dass der Blick nach vorne geht und das deutsche System der Fahrzeugüberwachung Bestand hat und weiterhin praktiziert werden kann.