Im Alter von 21 Jahren gründete er mit William Walmsley, dem Sohn eines Blackpooler Kohlehändlers, 1922 die Firma Swallow Sidecar Company. Seine Aktivitäten im Motorrad-Beiwagen- und dem nur kurze Zeit später integrierten Spezialkarosseriebau für Automobile verliefen sehr positiv. Im Besonderen waren seine Kreationen auf Basis des preiswerten Austin Seven sehr gefragt. BMW ließ, in Lizenz, daraus den Dixi in Eisenach entstehen.
Mehrere Gründe machten 1928 einen Umzug von Blackpool nach Foleshill, Coventry, notwendig. Einmal die Kapazität seiner Firma, nachdem sie mit der Fertigung von Motorrad-Beiwagen aufgehört hatten. Im Weiteren die Abhängigkeit von den Zulieferern. Transportkosten der benötigten Teile für die Swallow Fahrzeuge waren ein großer Kostenfaktor und ein Grund für den Gewinnrückgang.
Ein wichtiger Lieferant war die Standard Motor Company. Standard lieferte Motoren und exklusiv nur für Lyons und seine Firma besonders niedrige Chassis. Eines dieser Modelle bekam von dem Zylinderkopf-Spezialisten Harry Weslake eine,um mehr als ein Viertel höhere Leistung eingehaucht – 100 PS anstatt 73 PS. Es war eine S.S.2,5 Liter Limousine und sie erhielt erstmalig den Markennamen Jaguar.
Das S.S. stand für Swallow Standard oder aber auch in umgekehrter Reihenfolge. Da William Lyons und die Firma Standard Motor Company zu keiner Einigung fanden, kürzte man die Namen ab und schrieb sie mit Punktdiktion. Diese Schreibweise behielt man nur für einen kurzen Zeitraum bei. Bei dem Modell SS 90 fehlten schon die Punkte. Als Grund für das Weglassen des SS ab dem Jahrgang 1945, so argumentierte William Lyons, war der Zweite Weltkrieg und die Bezeichnung SS, für die deutsche Sicherheits- bzw. Schutzstaffel der Nationalsozialisten. So generierte er ab 1945 die Namensgebung Jaguar.
Die wechselvolle, aber sehr beeindruckende und erfolgreiche Geschichte von Jaguar nahm ihren Lauf. 1948 erschien der XK 120 (X = Experimenta, K= Motorkennbuchstabe für leistungsgesteigerte Sportmotoren). Er löste den zuvor sehr sportlichen und erfolgreichen SS 100 (bedeutet 100 mph, ca. 160 km/h) ab. Die sportlich so erfolgreichen Typen C und D basierten auf dem XK.
Den ersten von bisher insgesamt 7 Siegen in Le Mans fuhren Peter Walker und Peter Whitehead 1951. Dann folgte ein weiterer Sieg bei den berühmten 24h mit einem C-Type 1953. Der D-Type schloss sich mit Siegen 1955–1957 an. Erst mehr als 30 Jahre später siegte wieder ein Jaguar auf dem Circuit de la Sarthe. Der letzte Sieg liegt nun 20 Jahre zurück. Die Sensation war 1961 perfekt.
Auf dem Messestand von Jaguar, anlässlich des Genfer Automobil-Salons, April 1961, stand ein atemberaubendes Etwas. Es war der Jaguar E-Type. Angetrieben von einem Reihen-Sechs-Zylinder mit 3,8 Liter Hubraum und einer sagenhaften Leistung von 265 SAE PS. Die Form des Fahrzeuges kann auch heute noch als Stilikone bezeichnet werden. Den beeindruckendsten Testbericht über diesen atemberaubenden Jaguar schrieb Fritz B. Busch.
Jaguar ist der Name der im Automobilismus immer mit Emotionen verbunden bleiben wird. Auch der heutige, indische Eigner der Marke Jaguar, Tata, hat es verstanden. Er ließ Jaguar am 12. Juni dieses Jahres wieder in Le Mans starten.