Nach 31 Jahren Unternehmensführung der Familie Orsi zieht Citroën im März 1968 in die Zentrale und Fertigungshallen von Maserati in der Viale Ciro Menotti ein. Citroën hinterlässt im Zeitraum 1968 bis 1975 bei Maserati seine Spuren. Das immer wieder kritisierte und gewöhnungsbedürftige Hochdruck-Hydraulik-System zur Steuerung der Bremsanlage, Klappscheinwerfer, Seitenscheiben, Verstellung des Lenkrads und der Pedalerie, ist Teil dieser Hinterlassenschaft.
Zeitgleich erblickt ein Sportwagen, von Giorgetto Giugiario gezeichnet, mit dem Namen eines libyschen Sandsturms das Licht der automobilen Welt: der Ghibli. Eine zweite Karosserievariante entsteht im zweiten Produktionsjahr: der Ghibli Spyder. Beide Fahrzeuge sind ein Verkaufserfolg für Maserati: 1.149 Coupés, 125 Spyder. Im selben Jahr, 1969, entsteht der Indy. Er löst den als familientauglich bezeichneten Mexiko ab. 1969 bis 1975 entstehen 1.104 Exemplare. Bereits ein Jahr vorher wird der Ghibli durch den Khamsin ersetzt. Genaugenommen wird keine Namensänderung vorgenommen. Der arabische Sprachraum verleiht dem Modell diese gleichbedeutende Modellbezeichnung des Wüstensandsturms.
Sieben Jahre blieb das Topmodell von Maserati im Programm. In dieser Zeit entscheiden sich lediglich 430 Käufer für ihn. Citroën selbst bekommt 1975 finanzielle Schwierigkeiten, wie viele andere Hersteller nach der Ölkrise auch, und überlässt im August desselben Jahres dem Argentinier Alejandro De Tomaso die Marke mit dem Dreizack. Zum Zeitpunkt der Übernahme durch De Tomaso beinhaltet das Portfolio zwei weitere Sportwagenikonen: das V8-Zylinder-Modell Bora (1972-1978 – erstes Maserati Mittelmotor-Modell) und der V6-Merak (1973-1982). Der Bora in der Namenstradition weiterhin ein Wind – kalter Fallwind an der adriatischen Küste in Dalmatien. Während das V6-Zylinder Modell Merak seinen Namen aus der Sternenwelt erhält – Stern Merak im „Großen Bären“.
De Tomaso übernahm aus seinem eigenen Unternehmen, das seinen Namen trägt, den De Tomaso Longchamps und kreiert daraus den Maserati Kyalami. Dessen Name entlehnt er von der südafrikanischen Rennstrecke, Nähe Johannisburg gelegen. Von März 1976 bis Mitte 1983 begeistern sich leider nur 198 Käufer für dieses spezielle Coupé. Weitere Modelle sind der Quattroporte, Biturbo, Karif, Shamal. Es ist immer etwas Besonderes einen der wenigen Maserati zu fahren.
1989 übernimmt Fiat 49 % bei Maserati. Vier Jahre später, am 19. Mai 1993 überschreibt De Tomaso, unter anderem aus gesundheitlichen Gründen, die restlichen Anteile an Fiat. Fiat überträgt 1997 die gesamte Maserati-Verantwortung an Ferrari. Im Oktober 1998 stellt Maserati, auf dem Pariser Automobil Salon, den 3200 GT vor.
Eine Erfolgsgeschichte, wie sich herausstellt, nimmt ihren Lauf.
1999 bis 2001 werden 4.795 Exemplare des neuen Maserati produziert. Daran schließt der Spyder (IAA 2001) und das Maserati Coupé (2002) an. Seit dieser Zeit gehört Maserati wieder zu den Gewinnern, was Produktionszahlen in der Sportwagenwelt betrifft. MC 12 (= Maserati Corsa 12-Zylinder), 50 Exemplare steht im Jahr 2004 für einen sehr erfolgreichen 12-Zylinder-Rennsportwagen. Der Name Quattroporte und Grand Turismo wird neu belebt. Selbst im SUV Segment möchte der Hersteller aus Bologna ein Wörtchen mitreden. Gut gewappnet für die Zukunft und mit einer Historie von 100 Jahren. Herzlichen Glückwunsch, Maserati!