The Beatles
Drive My Car (1965)
Sie baggert ihn an. Mutiger Rollentausch in einer Zeit, da es sich gehörte, den ersten Schritt den Männern zu überlassen. (Ok, im London der Swinging Sixties mögen andere Regeln gegolten haben). Und sie schwindelt dabei, träumt – keineswegs leise – von einer Karriere als Schauspielerin, die weit mehr Wunschdenken als bevorstehende Wirklichkeit ist. Und das Angebot „darfst auch mein Auto fahren“ spielt eine große Rolle. Für die Pilzköpfe war’s ein Hit auf der Höhe ihrer Popularität.
Henry Valentino & Uschi
Im Wagen vor mir (1977)
Sie ist genervt, einfach nur genervt. Aber sie weiß halt auch nicht, dass der ältere Mann hinter ihr es einfach nur genießt, mal nicht mit dem Gasfuß, sondern entschleunigt unterwegs zu sein. Zu dem lustigen Missverständnis hatte Hans Blum eine eigene Autofahrt inspiriert. Blum, seinerzeit einer der erfolgreichsten deutschen Texter und Komponisten, war als Henry Valentino selbst hin und wieder vor’s Mikro gegangen. Im Duett mit Uschi (bürgerlich Ursula Peysang) schaffte er es auf Platz 8 der Verkaufscharts.
Kraftwerk
Autobahn (1974)
»Fahr’n, fahr’n, fahr’n auf der Autobahn« – monotoner geht’s kaum. Aber schon die Plattenhülle machte klar, worum es der Band ging: die Monotonie einer langen Autobahnfahrt musikalisch darzustellen. Darin waren die Düsseldorfer so überzeugend, dass sie sich sogar in den amerikanischen Charts platzierten. Für Musiker aus old Germany bis dahin ein eher aussichtsloses Ziel. Und mit vielen Nachfolgeprojekten (u. a. »Die Mensch-Maschine« von 1978) festigten sie ihren Ruf als innovative Band der elektronischen Musik.
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