15.000 Euro sind viel Geld, dafür bekommt man eine Menge. Vieles ist heute für diesen Betrag erhältlich, wie beispielsweise ein OLED-TV, eine Karibik-Kreuzfahrt oder ein Auto. Autos zählten schon immer zu den begehrten Objekten und für bis zu den besagten 15.000 Euro löst man heute das Ticket um bis zur sogenannten Golfklasse einzusteigen. Dennoch: Nachdem der Preisrahmen fixiert ist, beginnt die Qual der Wahl.
Neuwagenkäufer können gegenwärtig insgesamt zwischen rund 10.900 verschiedenen Modellen wählen, berücksichtigt man die unterschiedlichen Ausstattungs-, Karosserie- und Motorisierungsversionen. Auch im Preisrahmen von bis zu 15.000 Euro gibt es interessante Alternativen: derzeit in Deutschland knapp 660 verschiedene Fahrzeuge. Die meisten Kandidaten kommen aus dem Minicar und Kleinwagensegment, aber auch die Kompaktklasse ist unter anderem mit dem Seat Leon, Fiat Tipo, Dacia Logan und Lodgy sowie den Lada Modellen Granta und Vesta dabei. Der kompakte dreitürige Leon mit 86 PS kostet in der Basisversion 14.990 Euro und kratzt scharf am fixierten Preislimit. Sofern Extras gewünscht sind, ist der Preisrahmen jedoch geknackt. Anders sieht es beispielsweise beim Logan MCV SCe 75 von Dacia (Neupreis: 13.150 Euro) oder dem Lada Vesta 1,6 (Neupreis: 13.150 Euro) aus. Hier können noch ein paar Ausstattungsfeatures bis zur magischen Euro-Marge hineingepackt werden. Die Palette der ausgewählten Fahrzeuge reicht vom kultigen Fiat 500 bis hin zu den derzeit hippen SUV wie dem Dacia Duster und Suzuki Ignis.
Die Bähr und Fess Forecasts GmbH aus Völklingen hat das Wertverhalten ausgewählter Fahrzeugen im Preissegment bis 15.000 Euro näher unter die Lupe genommen. Hier ist zu berücksichtigen, dass die Prognosen von Händlerverkaufswerten mit einer Laufleistung von 20.000 Kilometern pro Jahr ausgehen. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Fahrzeugtypen sind eklatant. So verliert ein 114 PS starker Dacia Duster, der neu 11.290 Euro kostet, in vier Jahren nur rund 5.700 Euro. Dem Lada Vesta mit einem Neupreis von 13.150 Euro attestieren die Prognostiker einen Wertverlust von rund 8.950 Euro in diesem Zeitraum. Deshalb sollte man sich vor dem Kauf eines Neuwagens bereits im Klaren darüber sein, dass der zu erwartende Wertverlust eine feste Größe in den Betriebskosten eines Autos ist und dies bei der Berechnung der Wirtschaftlichkeit einkalkulieren. Denn durch gezielte Marktinformation vor dem Kauf kann man sich gegen Überraschungen wappnen.
In vier Jahren klafft die Restwertschere bei den ausgewählten Fahrzeugen um mehr als 17 Prozentpunkte auseinander, die Wertverluste in Euro um knapp 3.250 Euro nach diesem Zeitraum. Monetär gesehen bescheinigen die Propheten aus dem Saarland neben dem Duster auch dem Dacia Logan (5.865 Euro), Fiat 500 (6.799 Euro) und dem Seat Ibiza (6.557 Euro) Wertverluste von weniger als 7.000 Euro in vier Jahren. „Seat übernimmt im Volkswagen-Konzern die Alfa Romeo-Rolle – mediterran, emotional und sportlich. Das klappt erstaunlich gut“, so Dieter Fess, Mitinhaber der Bähr & Fess Forecasts GmbH.
Prozentual glänzt – ebenso wie beim Wertverlust in Euro – der Duster SCe 115 2WD mit einem Restwert von 49,5 Prozent in vier Jahren. Zwei Prozentpunkte mehr an Wert bescheinigen die Experten dem Seat Ibiza 1,0 MPI, unter dessen Motorhaube 65 PS werkeln. Dicht dahinter rangiert der Fiat 500, dem die Völklinger noch einen Restwert von 46 Prozent bescheinigen. Auch der Suzuki Ignis Dualjet mit 90-PS-Motor und Frontantrieb macht mit einem Restwert von 44 Prozent eine gute Figur. „Mit dem Ignis ist Suzuki ein echter Hingucker gelungen. Das Auto wirkt sympathisch, hat echte Geländeeigenschaften – aber nur gegen Extragebühr – und ist eine gute Alternative zu Panda, Adam Rocks und Co“, so Dieter Fess.