Die Thrombolyse (kurz: Lyse) muss in den ersten Stunden nach dem Schlaganfall zum Einsatz kommen. Viele Betroffene erreichen die Klinik hierfür zu spät. Ob die Lyse bereits in speziellen Rettungswagen vorzunehmen ist, untersuchen derzeit Ärzte und Wissenschaftler.
Bei einer Lysetherapie lösen Ärzte das Blutgerinnsel im Gehirn, das den Schlaganfall verursacht hat, medikamentös auf. «Das funktionkiert nur innerhalb von viereinhalb Stunden. Je früher, desto wirksamer ist die Behandlung», erklärt Prof. Dr. Stefan Hesse, Chefarzt für Neurologie im Medical Park Berlin. Sein dringender Appell: Bei Warnsignalen eines Schlaganfalles, wie Lähmungen oder plötzlichen Seh- oder Sprachstörungen, umgehend die Notrufnummer 112 anwählen.
Bisher gehen Ärzte und Wissenschaftler davon aus, dass mit diesem Rettungswagen bis zu 30 Minuten für die Behandlung von Akutpatienten gewonnen werden können. Das Absterben von Millionen Nervenzellen könnte somit verhindert werden.
Das STEMO-Fahrzeug ist ein fahrendes Forschungslabor. An Bord ist unter anderem ein Computertomograph (CT), der den Ausschluss einer Hirnblutung ermöglicht. In solch einem Fall darf eine Lyse nicht vorgenommen werden. Auch ein Minilabor für Blutuntersuchungen ist im Rettungswagen nötig. Und ein erfahrener Neurologe als Notarzt und Rettungsassistenten fahren mit. Ferner müssen die CT-Bilder von einem Radiologen mittels Telemedizin ausgewertet werden können – die Daten aus dem Notarztwagen erhält der Fachmann, befundet sie sofort und teilt das Ergebnis dem Team im Fahrzeug mit.
Ein solches Fahrzeug hat seinen Preis – ein Exemplar kostet eine Million Euro.
Eine rasche Behandlung von Schlaganfallpatienten vermeidet Folgeschäden wie bleibende Behinderungen. Nach einem möglichen erfolgreichen Abschluss des STEMO-Projektes könnten viele Menschen davon profitieren.