Bunte Kostüme in Bonbonfarben und Plateausohlen, dazu ein Sound, der schon beim ersten Hören im Ohr blieb – das war bereits das Markenzeichen ihres Auftritts beim Grand Prix Eurovision de la Chanson 1974. Der Sieg in Brighton brachte den Durchbruch.
ABBA passten perfekt in die Zeit und waren doch etwas Neues, jedenfalls aus Skandinavien, Musik die dem Hören nach problemlos aus einem Londoner Studio hätte kommen können. So zuverlässig das Quartett regelmäßig neue Scheiben ablieferte, so konsequent hielten die Mitglieder ihr Privatleben unter Verschluss, eher rar waren Live-Auftritte. Eine Diskrepanz, die im Showbusiness immer zur Legendenbildung taugt. Immerhin wusste man, dass ABBA aus zwei Ehepaaren bestand.
Sieben Jahre lang lief das wie am Schnürchen. Das Ende, mag es sich inoffiziell lange angekündigt haben, kam für die Öffentlichkeit überraschend. Beide Paare ließen sich innerhalb weniger Jahre scheiden, die letzte Produktion „The Visitors“ wirkte musikalisch komplex, atmosphärisch eher düster. Reizvoll, aber so ganz und gar nicht ABBA-üblich, auch wenn es die Umbruchsituation innerhalb der Gruppe wiedergab: Man wollte gemeinsame Vorhaben erst mal auf Eis legen, hieß es damals – und es blieb dabei, denn eine offizielle Auflösung der Gruppe gab es nie. Und wiewohl sich alle ABBA-Mitglieder immer mal aus der Öffentlichkeit zurückzogen, war das nie von Dauer.
Zuletzt überraschte Agnetha durch ein neues Solo-Album, mit dem sie sich in Top-Form präsentierte. Benny und Björn trugen zum Eurovision Song Contest 2013 in Malmö die Eröffnungshymne bei, zusammen mit dem jungen Kollegen Avicii. „We Write The Story“ hieß das – und wirkte zugleich wie ein Mantra in eigener Sache. Denn zweifellos haben ABBA Pop-Geschichte geschrieben. 2010 wurden sie in die „Rock’n’Roll Hall Of Fame“ aufgenommen.