Räuchermotorräder als Holz-Zaubereien


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Seiffen in Sachsen ist das Mekka der weltbekannten Spielzeugkunst: Der rund 2.100 Einwohner zählende Ort liegt 60 Kilometer südöstlich von Chemnitz nahe der tschechischen Grenze.

Trendsetter in der Branche

Der Seiffener Gerd Hofmann (49) gehört zu den Meistern dieses Fachs. Seine Familie ist bereits seit 1729 im Geschäft mit dieser Kunst. Der 49-Jährige lernte den Beruf in seinem Heimatort von der Pike auf und gilt als Trendsetter in der Branche.

Die Idee zu Räuchermotorrädern kam ihm während eines Trainings auf der Motocrossstrecke im Ort. Von der Idee bis zu den ersten Auslieferungen vergingen freilich drei Jahre. Alle Exemplare entstehen in Handarbeit.
Ein besonders beliebtes Modell ist die KR51, das nicht nur zu DDR-Zeiten als »Schwalbe« bekannte Mokick. Hofmann legt besonderen Wert auf die Farbe, die sich Jahr für Jahr ändert. Denn: Für Fans sind die normierten RAL-Farben wichtig. Nur so werden sie als originalgetreuer Nachbau erkannt. Diese Kreation sieht Hofman auch als Hommage an seine Mutter. Sie fuhr seinerzeit ein echtes Exemplar in Saharabraun.
Sämtliche Einzelteile fügt er in weit über 500 Arbeitsschritten in seiner Werkstatt allein zusammen. Und braucht dafür mehr als ein halbes Jahr Vorlauf. Insgesamt vergehen Dutzende Arbeitsstunden, bis eine Räucher-Schwalbe auf Reisen geht. Für alle Räuchermotorräder gilt: Wegen der vielen frei hängenden Teile lässt sich Holz im Vergleich zu anderen Materialien viel schwieriger für Miniaturen umsetzen.
Preislich liegen die Hofmann-Kreationen sämtlich unter der 100-Euro-Grenze. Natürlich braucht man für sie als Kraftstoff nur das geeignete Räucherwerk. Ein ungewöhnlicher Geschenktipp – nicht nur zu Weihnachten.

Über die Geschichte der echten Simsons informiert: Maren Katerbau: Zweitakt. Kettler Verlag; 38 Euro.

www.volkskunst-seiffen.de

FOTOS GERD HOFMANN

 

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